Weihnachts-CD für Soldaten im Einsatzland macht sich auf den Weg

Wallfahrtsbasilika Gößweinstein, Mathis-Orgel, Arbeitsplatz von Georg Schäffner
Wahn, 12.12.2006. Ein weihnachtlicher Gruß der Katholischen Militärseelsorge macht sich von zu Hause aus auf den Weg in die Einsatzländer. Die Christliche Chorgemeinschaft Arche Noah, der Männerchor der Bundeswehr Wahn, der Regionalkantor des Bereichs Forchheim und der Chef des Luftwaffenmusikkorps 1, nahmen eine Weihnachts-CD für Soldaten im Einsatzland auf.

Pünktlich zu Weihnachten ist sie doch noch fertig geworden. Die CD "Weihnachten mit der Katholischen Militärseelsorge" für die Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzländern. Die Gedichte, Geschichten und die Musik wurden aufgenommen und produziert, um den Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzländern in ihrem oft entbehrungsreichen Dienst weit weg von zu Hause, einen kurzen Moment der Besinnung und ein Stück heimatlichen Weihnachtsbrauchs zu ermöglichen.

Zuerst nur eine Idee

Geboren aus einer zuerst überschwänglichen Idee von Pfarrhelfer Harald Maser aus Kropp und Oberstabsfeldwebel Heino Hellmers aus Münster an einem Winterabend im Dezember 2005 eines kirchenmusikalischen Wochenendes in Gößweinstein der Christlichen Chorgemeinschaft Arche Noah, doch im kommenden Jahr ein Weihnachtskonzert in den Einsatzländern zu geben, nahm ein unglaubliches Projekt seinen Anfang. Ein Räderwerk begann sich zu drehen, ein Netzwerk genutzt, das über Ländergrenzen hinweg, Teilstreitkraft- und Organisationsbereichsgrenzen ignorierend, seines Gleichen sucht.
Gerade noch geschafft: Transportunteroffizier Marco Hoffmann (re) übergibt die Weihnachts-CD und die Weihnachtsbäume an Oberfeldwebel Bornkampf in der Transall des Lufttransportgeschwader 61, Penzing für den Einsatz.
Dirigent und Chorleiter, Oberstleutnant Thomas Mayer war es dann, der sich der Idee "seiner" zwei Sänger annahm, und den Gedanken, "Weihnachts im Einsatzland", mit einer Weihnachts-CD in die Tat umsetzte. Thomas Mayer ist im "wirklichen Leben" Leiter der Typenbegleitmannschaft Kampfflugzeuge in Manching und nebenbei ein ausgewiesenes musikalisches und organisatorisches Allround-Genie und Gründungsmitglied der Arche Noah.

Arche Noah

Die Christliche Chorgemeinschaft Arche Noah ist ein gemischter Laienchor gesangsinteressierter Soldaten und ihrer Angehörigen und gründete sich im Januar 2000 unter der damaligen Schirmherrschaft des Katholischen Standortpfarrers in Holloman. Der Laienchor war schnell in und um Alamogordo, New Mexico, USA ein Garant für große Erfolge bei Kirchen-, Weihnachts-, und weltlichen Konzerten. Nach und nach wurden die Mitglieder des Chors jedoch wieder nach Deutschland zurückversetzt und der Wunsch, sich aber weiterhin zu treffen, wurde mit den von Harald Maser und Thomas Mayer organisierten Kirchenmusikalischen Wochenenden in die Tat umgesetzt. Aber auch hier machte die mittlerweile auf 65 Sängerinnen und Sänger angewachsene Gemeinschaft von sich reden. So gestaltete der Chor aktiv einige Gottesdienste mit über 10.000 Teilnehmern während der Wallfahrt nach Lourdes im Jahr 2003 und umrahmte musikalisch den Ostergottesdienst während einer Rom-Wallfahrt im April 2005 in Assisi.

Der Männerchor der Bundeswehr Wahn in der Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr
Kirchenmusikalische Wochenenden in Gößweinstein

Im Erholungsheim und Exerzitienhaus der Franziskusschwestern in Gößweinstein wurden dann Spätherbst 2006 Weihnachtslieder einstudiert und in der mächtigen Basilika von Aufnahmeleiter Oliver Angermüller außerhalb der Gottesdienste aufgenommen. Das Haus St. Elisabeth war Herberge und geistiger Quell während der Aufnahmetage für die Gruppe und mit der Leiterin des Hauses, Schwester Sigrid, fand man auch eine Verstärkung des Chores im Sopran. Schwester Sigrid war es auch, die den Kontakt mit Georg Schäffner herstellte, dem Kantor der Basilika in Gößweinstein. Ein Glücksfall für den Chor, nicht nur, dass Georg Schäffner den Schlüssel zu der Kirche besaß, - der es erlaubte, bis tief in die Nacht die Musikstücke zu üben und schließlich aufzunehmen - nein, der Regionalkantor begleitete die Sängerinnen und Sänger auch während der Wochenenden virtuos auf der imposanten Mathis-Orgel in der Wallfahrtskirche Gößweinstein.

Unterstützung

Um das Projekt künstlerisch abzurunden, bat "Produzent" Thomas Mayer den Männerchor der Bundeswehr Wahn und den Chef des Luftwaffenmusikkorps 1, Oberstleutnant Johann Orterer um Teilnahme. Gerne waren Orterer und der Männerchor, unter der Leitung von Hauptfeldwebel Markus Wolters, bereit, das musikalische Projekt zu unterstützen. Der Männerchor begleitet musikalisch seit Jahren den internationalen Soldatengottesdienst im Hohen Dom zu Köln und den Gottesdienst anlässlich des Reformationstages im Altenberger Dom und hatte "zufällig" auch einige Weihnachtslieder im Repertoire, die dann in der Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr in St.Augustin abgemischt wurden.
Chorprobe vor imposanter Orgel in der Basilika Gößweinstein
Oberstleutnant Johann Orterer ist schon ein "alter Hase", was solche Projekte angeht, aber dieses Mal ist er in einer ganz anderen Rolle als erwartet, zu hören. Hans Orterer, wie viele ihn kennen, ist nicht nur Diplomkapellmeister, Dirigent, seit über 10 Jahren Chef des Luftwaffenmusikkorps 1 aus Neubiberg, Instrumentalist und Sänger, sondern besticht auch als Redner durch eine unverkennbare weiche, sonore Bassstimme. Orterer, der bei den Regensburger Domspatzen seine musikalische Ausbildung begann und dort auch seine Sprachtechnik lernte, spricht auf der Weihnachts-CD Weihnachtsgeschichten, die unter die Haut gehen.

Ein Weihnachtsgruß

Egal welcher Konfession - das Ziel, eine Weihnachts-CD zu produzieren für die Kameradinnen und Kameraden im Einsatz war eine Aufgabe, der sich jeder, der darauf angesprochen wurde, nicht verschloss. Die katholische Militärseelsorge erklärte sich dann auch spontan dazu bereit, die Schirmherrschaft und die Produktionskosten für den weihnachtlichen Gruß für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz zu übernehmen. Man probte und übte und nahm auf, vier Tage lang. Es wurden 20 Stunden Rohmaterial besungen und besprochen, Mayer und Angermüller verbrachten weit mehr als 100 Stunden im Studio für die Schneide- und Mischarbeiten, um letztendlich eine CD mit rund 77 Minuten zu produzieren. Es wurde geschwitzt und gefroren, der Verbrauch an Halsbonbons lässt sich in Kilogramm darstellen und die zurückgelegten Autobahnkilometer kommen einer Erdumrundung nahe. Gestört hat es keinen, die zusätzliche Arbeit und die verbrachten Wochenenden wurden leicht genommen - man hat einfach nur versucht den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz eine Weihnachtsfreude während der sehr wahrscheinlich kurzen Weihnachtsfeier im Einsatz irgendwo auf der Welt zu ermöglichen. So senden alle Beteiligten mit der katholischen Militärseelsorge zusammen einen Weihnachtsgruß mit Gedichten, Geschichten und Musik zur Weihnachtszeit mit dem festen Wunsch, dass sie alle gesund zurückkommen.

Die Gedichte, Geschichten und die Musik zur Weihnachtszeit sind derzeit leider nicht käuflich erhältlich und nur im Einsatzland verfügbar.

Text und Fotos: Herbert Albring, PrInfoZLw

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Weitere Bilder
Die Wallfahrtsbasilika Gößweinstein im November 2006
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Chorprobe vor imposanter Orgel in der Basilika Gößweinstein
Johann Orterer liest Weihnachtsgeschichten
Aufnahmeleiter Oliver Angermüller im Element
Während der Aufnahme - Perfektionisten unter sich: Dirigent Thomas Mayer (mi) u. Aufnahmeleiter Oliver Angermüller (re)
Während der Aufnahme: Dirigent Thomas Mayer und an der Orgel Georg Schäffner
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