EU-Medaille für den Dienst am MenschenAuszeichnungen für Standortpfarrer in Seedorf | Der Leitende Katholische Militärdekan Heinz Peter Miebach (l.) bei der Laudatio für Georg Pützer, katholischer Standortpfarrer in Seedorf | Seedorf, 17.03.2007. Solche Auszeichnungen erhält man nicht jeden Tag: Der jetzt in der Kaserne Seedorf tätige katholische Standortpfarrer Georg Pützer erhielt am Donnerstag die Medaille der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik für den Dienst am Menschen im Kongo - unterschrieben vom EU-Außenbeauftragten Javier Solana.
"Ich habe Ungewöhnliches zu tun", kündigte der Leitende Militärdekan Heinz Peter Miebach an. Beim Empfang nach dem Gottesdienst im Kinosaal der Kaserne sorgte er für eine handfeste Überraschung. Ihm sei aufgetragen worden, militärische Orden zu überreichen. Der Redner führte den Einsatz von Pfarrer Pützer in Kabul (Afghanistan) an, wo er Bundeswehr-Soldaten zur Seite gestanden habe. Er erinnerte an die Tsunamie-Katastrophe in Bandar Aceh in Indonesien. Auch hier habe der Seelsorger geholfen. Oder in Faisabad - und eben im Kongo, wo die Bundeswehr am Schutz der dortigen Wahlen beteiligt war.
"Solche Wege fallen natürlich auf", sagte der Leitende Militärdekan. Beifall brandete auf, als er die Medaille am Revers des Geehrten befestigte. "Die zweite kommt gleich hinterher", sagte der Militärdekan und meinte eine weitere Auszeichnung. Die stammte vom Bundesminister der Verteidigung, Franz Josef Jung: Die Einsatzmedaille der Bundeswehr in Bronze erhielt Standortpfarrer Georg Pützer ebenso für den Kongo-Einsatz. Überrascht und mit strahlendem Gesicht nahm Pfarrer Pützer auch die zweite Auszeichnung entgegen. Nun brauche er wohl ein Bier, sagte er lachend.
| Georg Pützer (r.) erhält die Medaille der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik für den Dienst am Menschen | Vor der Übergabe der Auszeichnungen hatten bereits zahlreiche Redner ihre Freude über die neuen Standortpfarrer und die beiden Pfarrhelferinnen in Seedorf ausgedrückt. Der Kommandeur der Oldenburgischen Luftlandebrigade 31, General Dieter Warnecke, begrüßte ausdrücklich, dass nun beide Kirchen - vorerst als "Pilotprojekt" - in der Kaserne verankert seien und damit in der Nähe vieler Soldaten. Dies alles vor dem Hintergrund, "was uns bevorsteht" - etwa der Einsatz der Brigade in Afghanistan.
"Wir wissen, was wir an Ihnen haben", betonte der Kommandeur. Selsingens Samtgemeindebürgermeister Werner Borchers wünschte den Standortpfarrern offene Ohren und wache Sinne für die Bedürfnisse der Soldaten. Der Superintendent des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, Wilhelm Helmers, überreichte ein gerahmtes Plakat mit einer christlichen Botschaft, die in zweierlei Hinsicht zu den Fallschirmspringern passe: "Ich lasse Dich nicht fallen und verlasse Dich nicht."
Quelle:
Zevener Zeitung vom 17. März 2007
www.zevener-zeitung.de |