"Tucholsky grüßt Schulseelsorger/-innen" | Konferenzteilnehmer/-innen unter Leitung v. LWissDir i.K. Lothar Bendel. Links: Dr. Matthias Gillner. Im Hintergrund: Kurie des Katholischen Militärbischofs | Berlin, 10.04.2007. Im Schwerpunkt mit Methoden und Inhalten der ethischen Bildung, vorwiegend für den Lebenskundlichen Unterricht, befassten sich Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger, die Ausbildungseinrichtungen der Luftwaffe, Marine und der Streitkräftebasis zugeordnet sind. An ihrer jährlichen Konferenz und Dienstbesprechung vom 26. bis 29. März in Berlin stellte Dr. Matthias Gillner, Dozent und Theologe an der Führungsakademie der Bundeswehr, u.a. das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 21.06.05 ("Major Pfaff") vor zur Verweigerung eines Befehls aus Gewissensgründen. Moralische Verantwortung im Einsatz, Beispiele moralischer Konflikt-Situationen und friedensethische Kriterien und Bewertungen ergänzten die Themenpalette.
| Unterwegs in Berlin | In einem Exkurs und einer Exkursion, vorbereitet durch Film- und Tondokumente, gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den biographischen und literarischen Spuren Kurt Tucholskys in seiner Heimatstadt Berlin nach. Die ungewöhnliche Stadtführung mit dem Titel "Gruß nach vorn" (also in die Zukunft), eigentlich ein Brief Tucholskys aus dem Jahre 1926 an die später Geborenen, brachte überraschende Einsichten in sein ungewöhnlichen Leben: der Satiriker, Kabarettautor, Liederautor, Romanschreiber und Lyriker - häufig nur auf seinen Ausspruch "Soldaten sind Mörder" reduziert - wurde als ebenso bissiger wie humorvoller, erfolgreicher aber letztlich vertriebener Publizist der Weimarer Republik und des Dritten Reiches erfahren.
Text: Petra Hammann
Fotos: Georg Müller |