Vorstand der Zentralen Versammlung tagte in Leitershofen bei Augsburg

Der Vorstand der "Zentralen Versammlung" während der Besichtigung der Augsburger "Fuggerei"
Augsburg, 26.06.2007. Der Vorstand der Zentralen Versammlung katholischer Soldaten im Jurisdiktionsbereich des Katholischen Militärbischofs hat am letzten Wochenende im Diözesan-Exerzitienhaus St. Paulus der Diözese Augsburg getagt. In diesem Haus findet im September auch die diesjährige "Woche der Begegnung" der katholischen Soldaten statt.

Schon fast traditionell führt der Vorstand dieses höchsten Laiengremiums der katholischen Militärseelsorge seine Sommer- Vorstandsitzung in jeweils dem Hause durch, welches dann auch der Tagungsort der jedes Jahr im Herbst stattfindenden "Woche der Begegnung" wird. Diese teilt sich in die "Zentrale Versammlung" (ZV), welche zivil etwa mit einem Diözesan- oder Katholikenrat vergleichbar ist, und die Bundeskonferenz der "Gemeinschaft Katholischer Soldaten" (GKS), auf.

"Dass wir in diesem Jahr im Heimatbistum unseres Militärbischofs tagen können, freut uns natürlich besonders", betont Stabsfeldwebel Ralf Eisenhardt, der Vorsitzende der Zentralen Versammlung. In der Vorbereitung der "Woche der Begegnung", die in diesem Jahr unter dem Leitthema "Soldaten als Diener des Friedens - Wissen um Werte" stattfinden wird, wurde sowohl organisatorisch, wie auch inhaltlich letzter Schliff vor dem großen Ereignis angelegt. "Wir Soldaten müssen uns gerade angesichts der vielfältigen Einsatzszenarien und der damit automatisch verbundenen Konfrontation mit anderen, uns fremden Kulturkreisen in unserem Werte-Gerüst ganz sicher sein! Es genügt nicht, sich rein theoretisch mit Werten unserer Gesellschaft auseinander gesetzt zu haben, wenn Soldaten z.B. in Afghanistan eingesetzt werden.

Werte müssen verinnerlicht worden sein, sie müssen vorgelebt werden. Nur dann wirkt man im Einsatzgebiet auch authentisch", betonte Eisenhardt. "Was passiert, wenn das in Einzelfällen nicht so ist, haben wir alle leidvoll aus der Presse der letzten Monate und Jahre erfahren müssen!"

Das oberste Beratungsgremium im Laienapostolat der katholischen Militärseelsorge beschäftigt sich schon seit Jahren gemeinsam mit der GKS mit dem ethischen Grundgerüst des Soldatenberufs. Immer wieder gelingt es, hochkarätige Referenten zu den "Wochen der Begegnung" einzuladen. Was diese dann in Vorträgen und Podiumsdiskussionen eher theoretisch aufarbeiten, wird später in Arbeitsgruppen und durch Beschlussvorlagen in praktische und konkrete Vorschläge für den Dienst und die Militärseelsorge umgesetzt.

So wird in diesem Jahr der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Herr Heinz-Wilhelm Brockmann über das Thema "Soldaten der Bundeswehr - Gerüstet mit Werten" vortragen, bevor die Thematik anschließend in verschiedenen Arbeitsgruppen vertieft wird.

Erstmals in der Geschichte der "Zentralen Versammlung" wird die "Zentrale Versammlung" auf ihrer Tagung im Herbst mit einer eigenen Homepage an die Öffentlichkeit gehen. Hier sollen neben Grundlagen der organisierten Laienarbeit auch bereits erstellte Arbeitsgrundlagen zu den vielfältigen Themenbereichen der katholischen Militärseelsorge abrufbar sein. "Wir wollen die Informationen einzelner Gremien, aber auch die von interessierten Einzelpersonen einem größeren Kreis verfügbar machen", betont Oberstleutnant Stefan Graichen, der mit seinem Sachausschuss für die Erstellung und Pflege des Internetauftrittes verantwortlich zeichnet. "Auch hoffen wir, noch mehr Laien für die Mitarbeit im Laienapostolat gewinnen zu können. Es wird in der katholischen Militärseelsorge auf allen Ebenen so hervorragende Arbeit geleistet, man denke nur an die Betreuung in den Einsätzen der Bundeswehr durch hauptamtliches Personal der Militärseelsorge, aber auch die Betreuung der Familien zuhause, so dass wir hier einfach die Notwendigkeit sehen, diese Aktivitäten zu vernetzen."

Neben der Koordinierung weiterer Aufgabengebiete, stellvertretend sei hier die Aktion "Nachbarschaftshilfe" genannt, die seit Jahren sozial-karitative Unterstützung leistet, informierte sich der Vorstand auch ganz konkret über andere Formen des sozialen Engagements. Und was bietet sich da besser an, wenn man schon in Augsburg tagt, als die sogenannte "Fuggerei", die älteste Sozialsiedlung Deutschlands, zu besuchen. Diese Anlage wird von der "Fugger-Stiftung" noch heute nach den im Stiftungsvertrag vorgesehen Grundsätzen von 1518/1519 geleitet. Sehr beeindruckt zeigten sich die Vorstandsmitglieder besonders von dem Grundgedanken der Stiftung, der neben dem sozialen Aspekt, nämlich unschuldig in Not geratenen Bürgern zu helfen, besonders auch auf die Würde des Einzelnen und der Gemeinschaft abzielt.

Rundherum zufrieden zeigte sich dann auch der Vorsitzende in seinem Schlusswort: "Wir können uns auf eine gut organisierte, thematisch interessante und harmonische Zentrale Versammlung im September freuen" sagte Stabsfeldwebel Eisenhardt, bevor er die Vorstandsmitglieder in die Heimatstandorte verabschiedete.

Stefan Graichen, Oberstleutnant

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