Wissen um Werte

Katholische Soldaten stellen sich ihrer großen Verantwortung

Blick ins Plenum
Leitershofen, 20.09.2007. Die katholischen Soldaten haben sich auf ihrer Jahrestagung, der 47. Woche der Begegnung, vom 17. bis 22. September 2007 in Leitershofen bei Augsburg mit Blick auf ihre große Verantwortung als Soldaten, mit christlichen Werten auseinandergesetzt.

In einer Bundeswehr, in der 40% der Soldaten keiner Konfession angehörten, seien die katholischen Soldaten herausgefordert, Werte zu vermitteln, sagte Militärbischof Dr. Walter Mixa. Er sei froh, dass Gewissensbildung und ethische Verantwortung im Lebenskundlichen Unterricht von den Militärseelsorgern thematisiert würden.

In der Nachfrage von Journalisten zur aktuellen Diskussion über den möglichen Abschuss eines von Terroristen entführten Passagierflugzeugs äußerte sich der Bischof zurückhaltend. Die Soldaten hätten Anspruch auf eine moralisch-sachliche Antwort. Wir stehen am Anfang einer großen moraltheologischen Herausforderung“, betonte Mixa. Die Bischofskonferenz sei gefordert, sich mit dieser Thematik auseinander zusetzen. Der katholische Militärbischof werde im nächsten Jahr, so der LWiss.Dir. Bendel, durch das Institut für Theologie und Frieden in Hamburg eine Fachtagung zu dieser Problematik durchführen.

Für Soldaten sei das nichts Neues, in Erfüllung ihres Auftrags, in Gewissensnöte zu kommen, bemerkte Stabsfeldwebel Ralf Eisenhardt, Vorsitzender der Zentralen Versammlung. Jedoch sei er froh, dass das Thema jetzt diskutiert werde. „Soldaten dürfen keine Befehle befolgen, die eine Straftat beinhalten“, ergänzte Oberstleutnant Paul Brochhagen, Bundesvorsitzender der Gemeinschaft Katholischer Soldaten. Niemals sei der Soldat von seiner individuellen ethischen Verantwortung und von der Mitverantwortung für die Legitimität militärischen Handelns befreit.

In seinem Grußwort beim Empfang des Katholischen Militärbischofs, forderte Generalmajor Markus Bentler, dass christliche Werte der Kompass der Soldaten sein müsste.

Die Zentrale Versammlung beschloss auf ihrer Tagung die Fortsetzung der sozial - karitativen Aktion Nachbarschaftshilfe“. Mit ihr soll der Aufbau eines Gymnasiums im Kosovo weiterhin unterstützt werden.

Beyel
Leiterin der Pressestelle

Foto: Halina Kluge

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