GKS-Kreis Dornstadt feiert internationale ökumenische Stallweihnacht

Die Folkloretanzgruppe der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde von Ulm. Im Hintergrund von links nach rechts: Oberleutnant Stefan Nüßle, Cedomir Bukara, Pastoralreferent Toni Mader und Goran Andjic
Neu-Ulm, 13.12.2007

... und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe,
weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Lukas 2,7


Wo sonst, wenn nicht in der Schlichtheit eines Stalles, bietet sich im oft von vorweihnachtlichem Stress geprägten Advent die Möglichkeit zur Besinnung auf die ursprüngliche Bedeutung dieser festlich begangenen Zeit, in der wir Christen voller Freude dem Kommen des Messias entgegensehen und entgegengehen?

Wo sonst, wenn nicht in diesem Spiegel der Vergangenheit, erkennen wir unsere Sehnsucht deutlicher, dass Gottes Heil und Zuversicht in unserer Zeit erfahrbar wird?
Wo sonst lässt sich die Botschaft, dass Gott mit der Geburt Christi Mensch geworden ist, dass er den Menschen nahe sein und sie erlösen will, indem er sich klein macht wie ein hilfloses, unscheinbares Kind, intensiver erleben als in einer Atmosphäre der Einfachheit, der Ruhe und der Stille?

Und so feierte der GKS-Kreis Dornstadt mit weit über hundert Mitgliedern, Mitarbeitern und Gästen in einem Schafstall bei Neu-Ulm seine traditionelle Stallweihnacht. Diese stand, wie auch bereits im Jahr zuvor, ganz im Zeichen der Ökumene, was durch die Präsenz der serbisch- sowie der russisch-orthodoxen Kirchengemeinden aus Ulm abgerundet wurde. Bei köstlicher Suppe, heißem Punsch und feinem Gebäck setzte Pastoralreferent Toni Mader bei den Angereisten gleich zu Beginn mittels einer Lichterfeier einen geistlichen Impuls, welcher gerade in der Vorbereitung auf die beiden weihnachtlichen Hochfeste zum Nachdenken und zur inneren Einkehr anregte.

Im Anschluss daran wurde den verschiedenen Gemeinden und Seelsorgern jeweils eine Friedenskerze der GKS (Gemeinschaft Katholischer Soldaten) überreicht, mit dem Wunsch, diese als Zeichen der Verbundenheit in den Gotteshäusern bzw. Wirkungsfeldern der Versammelten zu entzünden.

Nach dieser Einstimmung war es der Gemeinschaft nun vergönnt, sich vom hohen Niveau der Folkloretanzgruppe der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde zu überzeugen. Unter der Federführung von Cedomir Bukara brachten die Jugendlichen dem Publikum mit ihren professionellen Tanzeinlagen ein Stück ihrer Heimat und Kultur näher, was mit einem minutenlangen Applaus honoriert wurde.
Anschließend stellte die ukrainische griechisch-katholische Kirchengemeinde aus
Neu-Ulm, bei welcher die Gemeinschaft erst kürzlich zu Gast sein durfte, ihre Bräuche und Traditionen des Weihnachtsfestes vor, was, ergänzt durch die Gesangseinlagen auf Ukrainisch, einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete.

Diesem folgten die Ehrungen verdienter Mitglieder und Mitarbeiter und die formelle Übergabe des Vorsitzes über den GKS-Kreis Dornstadt von Oberleutnant Stefan Nüßle an Oberleutnant Gregor Czaika zum Jahreswechsel.

Zur besonderen Freude aller Beteiligten konnte der Einladung zur Stallweihnacht in diesem Jahr auch der Geistliche Beirat der GKS auf Bereichsebene, Herr Militärdekan Monsignore Reinhold Bartmann, folgen, der durch seine herzlichen Worte vor allem den internationalen (brasilianische, italienische, serbische, slowenische, rumänische, russische und ukrainische Gäste durften begrüßt werden) sowie den konfessionsübergreifenden Charakter dieser Veranstaltung würdigte.

In der Strahlkraft dieses Festes der Freude und der Liebe war dem GKS-Kreis Dornstadt ein konkreter Akt der Nächstenliebe und der Solidarität im Advent ein besonderes Anliegen. Mit einer im Rahmen der Stallweihnacht gesammelten Spende wird die Renovierung des 1948 geweihten Gotteshauses der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde anlässlich des bevorstehenden fünfzigjährigen Jubiläums im kommenden Jahr unterstützt.

Abschließend lässt sich feststellen, dass ein solcher Abend, der von den erwachsenen Teilnehmern schon mal als sehr willkommener „Entschleuniger“ in der von beruflichen, gesellschaftlichen und familiären Verpflichtungen fast lückenlos ausgeplanten Zeit bezeichnet wurde, auch bei den anwesenden Kindern auf große Begeisterung stieß, da die Möglichkeit, die Schafe mit ihren Lämmern einmal aus nächster Nähe zu erleben, die Augen leuchten und die Herzen höher schlagen ließ!

Stefan Nüßle

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