Botschaft von Papst Benedikt XVI. zur Fastenzeit 2008

„Christus wurde euretwegen arm“ (2 Kor 8,9)

Berlin, 06.02.2008. Die Praxis des Almosengebens stellt Papst Benedikt XVI. in seiner diesjährigen Botschaft zur Fastenzeit in den Mittelpunkt. Sie stelle eine konkrete Weise dar, „dem Notleidenden zur Hilfe zu kommen, und (ist) gleichzeitig eine asketische Übung zur Befreiung von der Gebundenheit an die irdischen Güter“. Das Geben von Almosen helfe dabei, die ständige Versuchung, materiellen Besitz zu einem Götzen zu machen, zu überwinden. „Denn es erzieht uns, die Bedürfnisse des Nächsten wahrzunehmen und mit den anderen zu teilen, was wir durch göttliche Güte besitzen.“ Das sei auch das Ziel der besonderen Kollekten für die Armen, die während der Fastenzeit in vielen Teilen der Welt durchgeführt werden.

Das Evangelium lehre, dass Menschen nicht Eigentümer, sondern Verwalter der Güter seien. Sie dürfen nicht als unantastbares Eigentum betrachtet werden, sondern als Mittel zur Fürsorge für den Nächsten. Papst Benedikt erinnert an den Tadel Jesu im Evangelium gegenüber demjenigen, der die Reichtümer nur für sich allein will und benutzt (vgl. 1 Joh 3,17). Den vielen Elenden und Verlassenen zur Hilfe zu kommen, „ist eher eine Pflicht der Gerechtigkeit als ein Akt der Caritas“, betont der Papst.

Ein Merkmal des Almosens, wie es im Evangelium beschrieben werde, sei, dass es im Verborgenen gegeben werden soll. Ziel dürfe nicht persönlicher Gewinn oder Beifall sein. Dankbar erinnert Papst Benedikt an die vielen Menschen, „die fernab von den Schweinwerfern der Mediengesellschaft in der Stille aus christlichem Geist großzügige Taten zur Unterstützung des Nächsten in Not vollbringen.“ Das Evangelium lehre, dass mehr Freude im Geben als im Nehmen liege (vgl. Apg 20,35). „Indem uns das Almosen dem Nächsten nahe bringt, bringt es uns Gott nahe, und es kann zu einem Werkzeug einer wahren Umkehr und einer Versöhnung mit ihm sowie mit den Brüdern und Schwestern werden“, so Papst Benedikt.

Weiter erziehe das Almosen zu einem „liebevollen Großmut“. Indem Menschen Jesu nachahmen, „wächst die Bereitschaft, nicht nur von unserem Besitz zu geben, sondern uns selbst“. Die Vorbereitung auf Ostern lade auch durch das Almosengeben dazu ein, in der christlichen Berufung voranzuschreiten.

Die Österliche Bußzeit beginnt am Aschermittwoch (06.02.2008). Mit ihr bereitet sich die Kirche 40 Tage auf Ostern vor.

Hinweis: Den Wortlaut der Botschaft von Papst Benedikt XVI. für die Österliche Bußzeit (Fastenzeit) 2008 „Christus wurde euretwegen arm“ (2 Kor 8,9), die heute in Rom veröffentlicht wurde, finden Sie im Internet unter www.dbk.de.

Herausgeber der Pressemeldung:
P. Dr. Hans Langendörfer SJ
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
E-Mail: pressestelle@dbk.de

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