Begegnung in Feyzabad/Afghanistan

Ähnliche Symbole und ein gemeinsamer Gott sind die Anknüpfungspunkte zwischen Christen und Muslimen
Feyzabad, 08.02.2008. Ziele sind nur zu erreichen, wenn man sich über die Marschstrecke einig ist. Das dachten sich auch die Glaubensvertreter vom Islam und der katholischen Kirche. So war ein "Gipfeltreffen" vorprogrammiert.

"Wir glauben doch an den selben Gott, nur mit anderen Propheten", sagte Obermullah Abdul Wai Arschad beim ersten Treffen mit dem katholischen Militärpfarrer Thomas Bohne. Die sich in vielen Bereichen kreuzenden Religionen waren für den Militärpfarrer im Feldlager Feyzabad Antriebsfeder für ein gemeinsames Gespräch. Neben dem Austausch der Religionen wurden auch Probleme der muslimischen Gläubigen angesprochen: Einige infrastrukturelle Unzulänglichkeiten rückten in den Fokus der Würdenträger. Man verständigte sich über weitere Treffen, um noch mehr voneinander zu erfahren und ggf. bei Schwierigkeiten helfen zu können.

Ein herzlicher Händedruck, der das Verständnis für die jeweils andere Glaubensrichtung deutlich macht
Beeindruckt zeigte sich der Obermullah von der kleinen Kirche im Feldlager. Das dort aufgehängte Fastentuch traf auf besonderes Interesse. Der muslimische Würdenträger war von der Symbolik angetan. Die meisten Motive kann man auch in der Glaubenswelt der Muslime finden, stelle Abdul Wai Arschad fest. Mit dem Treffen wurde der durch Vertreter der evangelischen Kirche bereits aufgenommene Kontakt weitergeführt. Ein für das Verständnis der anderen Glaubensrichtung und das gemeinsame Miteinander wichtiger Schritt der Begegnung.

Waldemar Boczek

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