Internationaler Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag in Münster200 Soldaten aus drei Ländern feierten im St.-Paulus-Dom in Münster die EucharistieMünster (pbm), 29.02.2008. Rund 200 im Bistum Münster und der näheren Umgebung stationierte Soldaten und zivile Mitarbeiter aus den Streitkräften Großbritanniens, der Niederlande und Deutschlands haben am Donnerstag (28. Februar) im Dom zu Münster an einem Gottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstages 2008 teilgenommen. Er stand unter dem Thema „Die Menschheitsfamilie – Gemeinschaft des Friedens“. Bischof Reinhard Lettmann erinnerte in seiner Predigt an die Spannungen zwischen einzelnen Nationen, an die Bürgerkriege in Afrika, die unverändert schwierige Situation in Afghanistan und an die Konflikte im Mittleren Osten: „Uns bedrängt die Sorge um eine zunehmende Spirale der Gewalt, den Rüstungswettlauf und um die Ausweitung des Besitzes von Kernwaffen.“ Es sei wichtig, sich bewusst zu werden, dass alle Völker eine „einzige Menschheitsfamilie“ bildeten. Für eine Zukunft in Würde und Frieden müsse die Menschheit ihre vielfältige Einheit anerkennen und sie im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben zur Geltung bringen. Dazu bedarf es nach den Worten des Bischofs einer Verständigung über gemeinsame Werte des Zusammenlebens. Lettmann appellierte an die Verantwortlichen, Sorge zu tragen, dass „unser gemeinsames Haus, die Erde, ein Lebensraum bleibt, der auch künftigen Generationen Leben ermöglicht. Besonders wichtig sei die Anerkennung gemeinsamer Grundwerte und Grundrechte, die allen Menschen zukomme, unabhängig von Farbe, Rasse oder Religion.
Zu dem internationalen Soldatengottesdienst waren Militärangehörige aus den Standorten Ahlen, Augustdorf, Bad Iburg, Coesfeld, Eibergen, Emmerich, Goch, Gronau-Epe, Hamm, Hemer, Höxter, Itterbeck, Kalkar, Kranenburg, Lüdinghausen, Münster, Ochtrup, Olfen, Recklinghausen, Rheine, Saerbeck, Selm-Bork, Sendenhorst, Straelen, Uedem, Unna, Vreden, Warendorf, Wesel und Wulfen nach Münster gekommen. Sie beteten gemeinsam mit den Militärgeistlichen für Frieden und Gerechtigkeit in aller Welt. Mit dem Diözesanbischof konzelebrierten die Militärdekane Prälat Rainer Schnettker (Mainz) und Michael Berning (Köln-Wahn), die Militärpfarrer Andreas Ullrich (Münster), P. Stefan Scmuck (Augustdorf) und P. Georg Herr (Nörvenich) sowie Aalmoezenier Tom van Vilsteren (Geestelijke Verzorging) und Father Leonard Purcell (Münster / Gütersloh). Ebenfalls nahmen an dem Gottesdienst der evangelische Militärdekan Herbert Kampmann (Münster), der evangelische Militärpfarrer Ulrich Höltershinken (Coesfeld) und Pastoralreferent Robert Bömelburg als katholischer Militärseelsorger in Rheine teil.
Die Stadt Münster vertrat Bürgermeisterin Karin Reismann. Die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes im St.-Paulus-Dom übernahm das Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster unter der Leitung von Hauptmann Timor Chadik; an der Domorgel spielte Oberstleutnant Michael Wintering.
Nach dem Gottesdienst war im Festsaal des münsterischen Rathauses Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch. Der Leitende Militärdekan Schnettker sagte am Rande des Empfangs, dass sich der Dienst der katholischen Militärseelsorge in NRW, Soldaten und Angehörige zusammengerechnet, an 40.000 katholische Christen wende. In einem Grußwort dankte Bischof
Lettmann den Mitarbeitern der Militärseelsorge für ihren Dienst, der unter großen Belastungen stehe, nicht zuletzt durch die regelmäßigen Auslandseinsätze, bei denen „manche Gefahren für Leib und Leben lauern“. Die Seelsorger stünden zudem vor „neuen Herausforderungen“, weil viele Soldaten „nicht mehr aus einem christlich oder gar kirchlich geprägten Umfeld kommen“. Lettmann dankte den in der Militärseelsorge Tätigen für ihren nicht selten „erschwerten und doch für die Menschen so wichtigen Dienst“.
Karl Hagemann
Bischöfliche Pressestelle Münster
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