Nachgefragt bei Militärdekan Johann Meyer

Militärdekan Johann Meyer ist deutscher Pilgerleiter der Soldatenwallfahrt
Berlin, 19.05.2008. Hält die Katholische Militärseelsorge eine Überraschung für die Wallfahrt nach Lourdes parat? Schließlich beteiligt sie sich aktiv seit 50 Jahren.

Die ganze Wallfahrt wird eine Überraschung. 2008 liegt der Schwerpunkt eindeutig im Internationalen. Es gibt erstmals ein so genanntes Friedensdorf (so etwas wie ein Mini-Katholikentag). Dort möchten wir an einem Stand aufzeigen, wie Gottesdienst mit Nichtgetauften möglich ist.
Verfolgen Sie die Wallfahrt live unter www.kmba.de.

Welchen Stellenwert hat die Wallfahrt im Konzept der Katholischen Militärseelsorge?

Die Soldatenwallfahrt nach Lourdes ist das absolute Highlight, und das Interesse daran ist groß. Unter anderem haben Verteidigungsminister Franz Josef Jung und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, für dieses Jahr ihr Kommen zugesagt.

Wieviele Menschen sind an Vorbereitung und Durchführung seitens der Seelsorge beteiligt?

Im Militärbischofsamt planen wir mit rund sechs Mitarbeitern "Lourdes". In der Fläche haben wir noch mal sechs, die für den Einsatz der drei Sonderzüge verantwortlich sind. Aber eigentlich schultern "Lourdes" alle Mitarbeiter der Katholischen Militärseelsorge.

Die Fragen stellte Dietmar Buse


Quelle: Aktuell, Zeitung für die Bundeswehr, 43. Jg. Nr. 20


Johann Meyer

Anfang der 80er Jahre machte der heutige Militärdekan Johann Meyer noch eine Karriere als DJ. An sechs Tagen in der Woche legte er hauptberuflich in Diskotheken auf. Diese Leidenschaft hat ihn nie losgelassen. Nach seinem Theologiestudium war er auch für verschiedene Radiosender aktiv und hat heute eine Tonträgersammlung, die von AC/DC bis Roger Cicero reicht und mehr als 9000 Exemplare umfasst. Während seiner Wehrpflicht lernte Meyer die Militärseelsorge kennen und befasste sich auch während seines Studiums damit.

Als er das Angebot bekam, als Militärpfarrer zu agieren, zögerte er nicht lange und nahm die Offerte an. Auch in diesem Jahr ist er als deutscher Pilgerleiter für die Soldaten-Wallfahrt in Lourdes verantwortlich. Der 47-Jährige organisierte so drei Sonderzüge und drei „Transall“, die die Soldaten in die Pyrenäen nach Südfrankreich bringen werden. (sja)

Was ist Ihre größte Hoffnung?
Dass bei Auslandseinsätzen nichts Schlimmeres passiert.

Was würden Sie als Erstes tun, wenn Sie Bundeskanzler wären?
Ich würde die Politik so schnell als möglich verlassen.

Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Gärtner wäre schon was.

Bei welcher Gelegenheit können Sie leidenschaftlich werden?
Wenn es um zeitgenössische Kunst geht, vergesse ich mich selbst.

Was mögen Sie an sich selbst nicht?
Mein Übergewicht.

Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?
Zu Schokolade (aber ich esse Joghurtschokolade, denn ich habe mir sagen lassen: Joghurt macht schlank.)

Wo möchten Sie am liebsten leben?
Die einzige Alternative zu Berlin (eine Super-Stadt!) wäre Ingolstadt.

Wen oder was bewundern Sie am meisten?
Franz von Assisi – ihm wäre ich gern einmal begegnet.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
"Das Genie beherrscht das Chaos" – Ein ganz wichtiger Satz.

Was wäre für Sie das größte Unglück?
Wenn schlagartig Schokolade, Zigaretten und Pils abgeschafft würden.

Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Unsere Soldaten im Einsatz.

Was war Ihr größter Fehler in der Vergangenheit?
In meinem Alter kann ich mich an den nicht mehr erinnern.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ich muss immer wissen, was ich tue.

Quelle: Aktuell, Zeitung für die Bundeswehr, 43. Jg. Nr. 20

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