Motorradwallfahrt durch das Bergische Land

Militärdekan Michael Berning führt den Motorrad-Konvoi zum Altenberger Dom an

Köln/Altenberg, 12.06.2008. Fast 200 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versammelten sich am 12. Juni 2008 morgens um 07:00 Uhr vor dem Pfarrsaal der Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn. Nach einer Begrüßung durch den Katholischen Standortpfarrer Wahn, Militärdekan Michael Berning, und einer Morgenandacht begaben sich die Teilnehmer der Wallfahrt auf einen Motorrad-Korso durch die Kaserne.

Auf Grund der großen Teilnehmerzahl und um nicht unterwegs ein Verkehrshindernis darzustellen wurden aus organisatorischen Gründen 17 Gruppen gebildet. Diese 17 Gruppen, von jeweils einem Gruppenführer und Stellvertreter geführt, erhielten noch in der Kaserne ihren Segen für die Wallfahrt bevor sie auf unterschiedlichen Wegen durch das Bergische Land zum diesjährigen Ziel, dem Altenberger Dom, aufbrachen. Obwohl es bereits die dritte Motorradwallfahrt für Berning war, so gab es für ihn doch eine Premiere, denn in diesem Jahr fuhr er zum ersten Mal im Beiwagen mit. "Es war natürlich ungewohnt, insbesondere die Perspektive, wenn man das alles zum ersten Mal aus der Frosch-Perspektive sieht."

Die Motorradwallfahrt - ein Raum der Begegnung

In diesem Jahr waren die Prognosen für das Wetter einheitlich und sagten nur einen trockenen Vormittag vorher. Leider erwies sich die Vorhersage als richtig und ab dem späten Vormittag begann es zu regnen und hörte bis Abschluss der Veranstaltung nicht mehr auf. Das schlechter werdende Wetter konnte aber die Stimmung der Teilnehmer nicht trüben und die Ziele dieser Wallfahrt wurden auch in diesem Jahr wieder erreicht, so Militärdekan Berning: "Zum einen die Wallfahrt an sich ist auch für mich, und ich denke auch für alle, ein Tag an dem ich aus dem Alltag - aus der Kaserne - herausbreche und ich mir andere Gedanken mache. Das andere ist etwas, dass sich im Vorfeld und mit Sicherheit auch in den nächsten Monaten bezahlt macht. Das ist einfach, dass da die Hemmschwelle einen anzusprechen massiv heruntergesetzt ist und der Kontakt zwischen den Soldaten und der Militärseelsorge dadurch unheimlich gesteigert wird."

Altenberger Dom

Das Ziel der Wallfahrt war in diesem Jahr der Altenberger Dom. Im Jahre 1153 erbaut, wurde die Anlage auch im 13. und 14. Jahrhundert erweitert bevor der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) den wirtschaftlichen Niedergang der Abtei verursachte. Im 17. Jahrhundert erlebte das Kloster mit seiner Anlage die letzte Blütezeit. So wurden das Kloster und die umliegenden Gebäude wieder instandgesetzt und umgebaut. Der endgültige Niedergang erfolgte jedoch in den Jahren von 1779 bis 1796, in dessen Folge die letzten Mönche 1803 das Kloster verlassen mussten. Im Dom der ehemaligen Zisterzienserabtei wurden nach 1803 weiterhin Gottesdienste gefeiert und nach Jahrzehnten der Sanierung und Renovierung wird er heute von der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde Altenberg genutzt. In diesem Dom durfte Militärdekan Berning mit den Teilnehmern den Abschlussgottesdienst der Motorradwallfahrt halten, an dessen Ende er sich ganz herzlich bei Mitorganisator Johannes Bresa und allen Helfern für die Unterstützung bedankte.

Die junge Tradition wird fortgesetzt

Auch im nächsten Jahr wird es wieder eine Motorradwallfahrt geben. Zunehmend schwieriger wird es für die Organisatoren einen Zielort zu finden, an dem rund 200 Motorräder geparkt, 200 Teilnehmer verpflegt und ein Abschlussgottesdienst gehalten werden kann. Aber um die Zukunft der Motorradwallfahrt macht sich Michael Berning, bei zunehmender Beliebtheit, keine Sorgen. "Man kann fast sagen wir sind jedes Mal 30-40 Teilnehmer mehr. Ich weiß nicht wo das hinführt, ich denke aber das Potential der Motorradfahrer ist bei uns irgendwann mal ausgeschöpft. Wir haben aber nicht nur Soldaten sondern auch einige unserer zivil Beschäftigten und den ein oder anderen Gast aus anderen Kasernen."

Text: Hauptmann Markus Laisiepen
Bilder: Daniel Schroff

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