50-jähriges Priesterjubiläum von Militärgeneralvikar a. D. Dr. Niermann | Militärgeneralvikar a. D. Dr. Ernst Niermann (r.) und + Militärbischof Dr. Dyba | Berlin, 01.07.2008. Militärgeneralvikar a. D. Dr. Ernst Niermann (78), Apostolischer Protonotar, feiert am 2. Juli sein goldenes Priesterjubiläum. Vor 50 Jahren empfing er, nach Studien in Bonn und Innsbruck, in Aachen die Priesterweihe.
Nach einem weiterführenden Studium in Madrid, Innsbruck und Paris wurde er 1963 an der Universität Innsbruck zum Dr. theol. promoviert. Danach war er drei Jahre Kaplan in seiner Heimatdiözese Aachen.
Ernst Niermann trat bereits 1966 in den Dienst der Militärseelsorge ein, zunächst als Standortpfarrer Münster, dann in Hamburg mit besonderer Zuordnung zur dortigen Heeresoffiziersschule und als Stellvertretender Wehrbereichsdekan sowie schließlich als Wissenschaftlicher Direktor am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr in München.
Im September 1973 wurde ihm die Leitung des Referates "Theologische Grundsatzfragen für die Praxis der Militärseelsorge und die Fortbildung der Militärgeistlichen" im Katholischen Militärbischofsamt in Bonn übertragen.
1981 ernannte ihn der damalige Militärbischof Dr. Elmar Maria Kredel zu seinem Generalvikar. 1990 bestätigte ihn der neue Militärbischof Dr. Johannes Dyba in dieser Funktion. Dieses Amt übte er bis zu seiner Pensionierung 1995 aus.
Die Zeiten von Generalvikar Dr. Niermann waren Zeiten des Aufbaus und des politischen Wandels. Die Gründung des Institutes für Theologie und Frieden in Barsbüttel, die Intensivierung der Fort- und Weiterbildung der Militärseelsorger sind Verdienste, die die Katholische Militärseelsorge entscheidend prägten. Nicht zu vergessen ist sein Beitrag zur Neufassung der Päpstlichen Statuten und deren Unterzeichnung und Inkrafttreten zu Beginn des Jahres 1990.
| Militärgeneralvikar a. D. Dr. Ernst Niermann (l.) mit + Militärgeneralvikar a. D. Dr. Gritz | Ein großes Anliegen war ihm die Rezeption der Beschlüsse des II.Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode im Bereich der Militärseelsorge. In diesem Zusammenhang ist die Integration der Berufsgruppe "Pastoralreferenten" in die "Kirche unter den Soldaten" zu betrachten und ebenso der hohe Stellenwert, den bei ihm die organisierte Laienarbeit hatte.
Für Niermann war auch klar, dass Militärseelsorge nur dort glaubwürdig und überzeugend sein konnte, wo das geschwisterliche Miteinander der beiden Kirchen deutlich wurde. Die Ökumene war ihm ein Herzensanliegen. Mit der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes stellte sich für Bundeswehr und Militärseelsorge ganz neue Aufgaben. Niermann gelang es schnell die Bischöfe aus den neuen Ländern von der Militärseelsorge zu überzeugen, so dass die Katholische Militärseelsorge in relativ kurzer Zeit in den Diözesen des Ostens nach den Vorgaben der Päpstlichen Statuten eingerichtet werden konnte. Militärgeneralvikar Niermann war es auch, der dann Militärpfarrer als Seelsorger mit den Soldaten in den Einsatz schickte und damit eine ganz neue Phase der Militärseelsorge eröffnete.
Seine Verdienste wurden vom Staat 1986 durch die Verleihung des Verdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1995 zu seinem Ausscheiden durch das Große Bundesverdienstkreuz gewürdigt; von der Kirche wurde er durch die Ernennung zum Monsignore 1977, zum Prälat 1982 und schließlich als Höhepunkt zum Apostolischen Protonotar 1990 geehrt.
Prälat Dr. Niermann verbringt seinen Ruhestand in Bonn.
Marlene Beyel
Leiterin Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit |