Gedenken zu Ehren des verstorbenen Militärbischofs a. D. Dr. Elmar Maria Kredel in München | Akademieveranstaltung und Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Erzbischof Dr. Elmar Maria Kredel, Militärbischof von 1978-1990 | München, 29.10.2008. Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, lud am 29. Oktober nach München zu einer Akademieveranstaltung im Kardinal Wendel Haus sowie am 30. Oktober 2008 zu einem Gedenkgottesdienst in die Bürgersaalkirche für den verstorbenen Erzbischof von Bamberg und Katholischen Militärbischof Dr. Elmar Maria Kredel ein.
Erzbischof Kredel war von 1978 bis 1990 Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr. In der Feierstunde wurden die Verdienste und der Einsatz von Erzbischof Dr. Kredel gewürdigt. Frau Archivoberrätin Dr. Monica Sinderhauf, Archivarin im Katholischen Militärbischofsamt, referierte als Historikerin, und General a. D. Friedhelm Koch, ein Zeitzeuge, erinnerte aus der Sicht des organisierten
Laienapostolates an den Militärbischof.
| Militärbischof Dr. Walter Mixa bei seinem Vortrag | Frau Dr. Sinderhauf zeigte in ihrem Vortrag den Lebensweg des dritten Militärbischofs in der Bundesrepublik auf. Dr. Elmar Maria Kredel war der einzige unter den Militärbischöfen, der selbst Soldat
gewesen ist. Gleich nach dem Abitur 1941 erreichte ihn die Einberufung zur Wehrmacht. Dort, wo er als Sanitäter in der Wehrmacht aufgehört hatte, fing er später als Militärbischof wieder an, nämlich am Krankenbett von Soldaten in Lourdes. In seinem Grußwort als neuer Militärbischof vom 05. Juli 1978 an die Soldaten sagte Kredel, dass die Soldaten weder in der Verantwortung für ihren Dienst und Auftrag von der Kirche im Stich gelassen werden dürften, noch sollten sie und ihre Familien in den besonderen Situationen ohne Seelsorger leben.
In den ersten Jahren seiner Amtszeit beherrschte die schwierige Debatte um die Atomare Nachrüstung (1979 NATO -Doppelbeschluss) die politische Öffentlichkeit. Kredel orientierte sich an der Friedensethik der Päpste, der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils (Gaudium et spes) und an dem Wort der Deutschen Bischöfe „Gerechtigkeit schafft Frieden“ (1983). Zugute kam Militärbischof Kredel auch das Institut für Theologie und Frieden, das er unmittelbar nach seiner Berufung als Militärbischof gegründet hatte. Mit der Apostolischen Konstitution Spirituali Militum Curae vom 21. April 1986 erhielten die Militärordinariate in der katholischen Kirche eine moderne, gesetzliche Regelung. Die entsprechende Neufassung der Statuten für den Jurisdiktionsbereich des Katholischen Militärbischofs wurde deshalb mit dem Apostolischen Breve vom 23.
| Vortrag von Archivoberrätin i.K. Dr. Monica Sinderhauf | November 1989 im Dezember des selben Jahres veröffentlicht und trat am 01. Januar 1990 in Kraft. Zu Kredels letzten Amtshandlungen gehörte der Aufbau der Katholischen Militärseelsorge im Bereich der Bundeswehr Ost.
Erzbischof Elmar Maria Kredel habe zwölf Jahre lang die Katholische Militärseelsorge mit großer Behutsamkeit geführt und seinem Nachfolger ein solides Fundament hinterlassen, resümierte Frau Dr. Sinderhauf zum Schluss ihres Vortrages.
General a. D. Friedhelm Koch stellte anhand einiger Ereignisse aus der Amtszeit von Militärbischof Kredel dessen Einstellung zur organisierten Laienarbeit dar. Kredel habe gewusst, dass es ohne Strukturen nicht ginge, so General Koch. Jedoch sei ihm das Engagement der Christen in der Bundeswehr insgesamt, insbesondere der katholischen Soldaten, auch außerhalb der Organisationsstrukturen immer sehr wichtig gewesen. Militärbischof Kredel habe die Militärgeistlichen zur Hilfe und Zuwendung angehalten, damit die Soldaten ihre schwierigen Aufgaben gewissenhaft und verantwortungsbewusst erfüllen konnten, so General Koch. Dafür seien die Soldaten und Mitarbeiter in der organisierten Laienarbeit in der Katholischen Militärseelsorge Erzbischof Elmar Maria Kredel über den Tod hinaus dankbar. Auch zukünftig bedürfe es des Engagements der Laien in der Militärseelsorge, sagte Friedhelm Koch als Schlussbemerkung.
| Chor der Universität der Bundeswehr Neubiberg unter der Leitung Leutnant Fabian Gohr | Militärbischof Dr. Walter Mixa würdigte Erzbischof Kredel als stillen, demütigen, frommen Priester. Soldatische Tugenden seien ihm nicht fremd gewesen, er habe aus ihnen gelebt. In den schweren Jahren des Krieges habe er gelernt, Kameradschaft und Geduld als hohe Güter wertzuschätzen. In jener friedensbewegten Zeit der nuklearen Nachrüstungsdebatte, mit nicht selten verbalen Übergriffen auf die Soldaten der Bundeswehr, sei der sonst so ruhige und zurückhaltende Erzbischof Elmar Maria in Rage geraten. Mit aller Klarheit habe er solche „Kritiker“ in ihre Schranken gewiesen.
Militärbischof Mixa lud alle Anwesenden zur Eucharistiefeier in die Bürgersaalkirche am Donnerstag, 30. Oktober 2008 ein, um Dank zu sagen für Lebenszeugnis und Dienst von Erzbischof Elmar Maria und für den hochgeschätzten Soldatenseelsorger des Ersten Weltkrieges, den seligen Pater Rupert Mayer SJ.
Dir’in i. K. Marlene Beyel
Leiterin Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Weitere Bilder | Grußwort von Militägeneralvikar Walter Wakenhut, Apostolischer Protonotar |
| | Brigadegeneral a.D. Friedhelm Koch bei seinem Vortrag |
| | Beim festlichen Pontifikalamt in der Bürgersaalkirche in München, zelebriert von Militärbischof Dr. Walter Mixa |
| | Inszenierung des Evangelienbuches. Die Bürgersaalkirche ist die Grabeskirche des seligen P. Rupert Mayer SJ |
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