Familienwochenende in St. Englmar

Chancen und Belastungen während des Einsatzes

Gruppenfoto
Berlin, 16.03.2009. 15 Soldatenfamilien aus den Standorten Cham, Regen, Roding und Regensburg waren der Einladung ihres Militärseelsorgers, Pastoralreferent Hans Rückerl, gefolgt und trafen sich vom 6. bis 8. März 2009 im Caritas-Haus Tannenhof in St. Englmar zu einem Wochenende, um sich mit der Einsatzbelastung der daheimgebliebenen Ehefrauen und Partnerinnen zu beschäftigen. Als Inhalt und Ziel war geplant, ihre Erfahrungen aus Sicht der Frauen auszutauschen um sich gegenseitige Hilfestellungen zu geben.

Nach dem Abendessen ging es in die Vorstellungsrunde, bei der jede Familie ein für sie passendes Symbol zeichnen und erklären sollte. In der sich anschließenden Gesprächsrunde wurde der Wert der Familie als Ganzes herausgestellt. Pastoralreferent Rückerl ging noch kurz auf den Fernsehfilm "Willkommen zuhause" und die Homepage www.angriff-auf-die-seele.de ein und verdeutlichte, dass auch die Angehörigen von Einsatzsoldaten Belastungen ausgesetzt sind. Der Abend wurde zum weiteren Gedanken- und Erfahrungsaustausch insbesondere von den Frauen genutzt, die sich intensiv und angeregt unterhielten.

Am Samstagvormittag berichtete Heike Rossel, die Ehefrau eines Soldaten, der schon mehrere Einsätze hinter sich hat, als "Gegenbaustein" zu den Belastungen der Soldaten im Einsatz in sehr eindrucksvoller Weise von ihrem ersten "Einsatz" als Daheimgebliebene. Die anwesenden Frauen und Männer waren von ihrem Vortrag sichtlich betroffen.
Nun ging man in Kleingruppen zunächst der Frage nach, welche positiven Erfahrungen, denn auch die gibt es, ein Partner zu Hause während eines Einsatzes erlebt hat. Anschließend diskutierte man ebenfalls in Kleingruppen über die Belastungen für die Angehörigen daheim. Im dritten Schritt ging es darum, in den Gruppen sinnvolle und auch wünschenswerte Hilfen zu benennen und sich darüber auszutauschen. Eine Besonderheit der Gruppenarbeit war, dass die Männer den Frauen zuhören mussten und sich selbst dabei nicht äußern durften, was sich für den einen oder anderen als nicht ganz einfach erwies. Gemeinsam wurden dann die Ergebnisse gruppenübergreifend vorgetragen und kritisch reflektiert.

Nachmittags konnte die Zeit zur Vertiefung des Themas oder auch zur Entspannung oder Aktivität in der Natur genutzt werden. Am Samstagabend wurde die Thematik abgerundet und Pastoralreferent Rückerl stellte einige Internetseiten als erste Hilfestellungen für Frauen vor und verwies vor allem auf die Seite www.kmba.de des Katholischen Militärbischofsamtes, die nur wenigen bekannt war. Schließlich wurde auf Wunsch einiger Teilnehmer/innen noch der Film "Willkommen zuhause" gezeigt, um ihn aus dem Blickwinkel der Frau/Angehörigen anzuschauen.

Am Sonntag schloss das Familienwochenende mit einem lebendigen Wortgottesdienst in der Hauskapelle, bei dem das Evangelium vom Seesturm im Mittelpunkt stand. Die Kinderbetreuerinnen K. El Fatatry, M. Reitner und S. Dudda gestalteten mit den Kindern Steine, die als Sinnbild für das Fundament "Familie" anschließend mit nach Hause genommen werden konnten. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Frau Hahn an der Orgel und von Pastoralreferent Rückerl mit der Gitarre.

Herr Englberger vom Haus Tannenhof sorgte mit seinem Team wieder einmal für die idealen Rahmenbedingungen für ein rundum gelungenes Wochenende, bei dem sich alle Teilnehmer einig waren, dass zumindest die Frauen im Herbst wieder mit dabei sind, auch wenn die Panzerbrigade 12 wieder mal auf dem Truppenübungsplatz Bergen sein wird.

Peter Mientus

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