Truppenbesuch des Katholischen Militärbischofs im Militärpfarramt Leipzig und Abschied von Pater Bohne

Militärbischof Mixa zu Gast in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Militärbischof Dr. Mixa mit den Gastgebern seines Truppenbesuchs in der USH Delitzsch: Schulkommandeur Oberst i. G. Herbert Schmidtmeier, Leitender Militärdekan Msgr. Hartmut Gremler und Militärpfarrer Thomas Bohne (von links)
Offene Worte in Delitzsch

Delitzsch, 27. Mai. Militärbischof Dr. Walter Mixa aus Augsburg begann seinen Truppenbesuch in Mitteldeutschland (Bereich des Katholischen Militärpfarramts Leipzig im Militärdekanat Erfurt) kurz vor Pfingsten an der Unteroffizierschule des Heeres (USH) in Delitzsch. Beim ersten Besuch eines Katholischen Militärbischofs in der Feldwebel-Boldt-Kaserne standen Gespräche – sowohl mit der Leitung der Schule als auch mit Stammsoldaten und Lehrgangsteilnehmern – und ein gemeinsamer Gottesdienst auf dem Programm.

Begrüßt und grundlegend informiert wurden der Bischof und seine Begleitung durch den Schulkommandeur, Oberst i. G. Herbert Schmidtmeier, sowie den Leiter der Lehrgruppe A, Oberst Gerhard Seibold. In der kleinen, aber gut gefüllten Kapelle des neugestalteten Ökumenischen Seelsorgezentrums innerhalb der Kaserne feierte Militärbischof Mixa mit den Soldatinnen und Soldaten eine Heilige Messe. Dabei konzelebrierten der Ortspfarrer von Delitzsch, Ulrich Schade, der Katholische Leitende Militärdekan Erfurt, Msgr. Hartmut Gremler, und der Leipziger Standortpfarrer, Militärpfarrer Pater Thomas Bohne.


Vesper in der Leipziger General-Olbricht-Kaserne

Leipzig, 27. Mai. Im Rahmen seines Truppenbesuchs stattete Militärbischof Dr. Walter Mixa auch dem Katholischen Militärpfarramt Leipzig selbst einen Besuch ab und feierte einen Vesper-Gottesdienst in der neugestalteten Aula.

Begrüßt wurde der Bischof durch den Kommandeur der 13. Panzergrenadierdivision, Generalmajor Reinhard Kammerer. Anschließend erinnerte Abteilungspräsident Frank Wedhorn von der WBV (Wehrbereichsverwaltung) Ost den Gast an den Weg von fünf großen Buntglasfenstern aus dem ehemaligen Bundeswehr-Krankenhaus Leipzig zur neuen Verwendung im Mehrzwecksaal der historischen General-Olbricht-Kaserne. Danach erläuterte der Künstler, Pfarrhelfer Meißner aus Frankenberg, die Konzeption der ursprünglichen Kapellenfenster, die sowohl an die Schöpfung als auch die 4 Elemente erinnern. Außerdem stellte er dem Militärbischof im Rahmen des Truppenbesuchs Pläne für die Gestaltung der Fenster in der Kapelle in Delitzsch vor.

Militärbischof Mixa betete mit den Anwesenden das kirchliche Abendgebet und bedankte sich bei allen Beteiligten für das gute Zusammenwirken und insbesondere bei Militärpfarrer Pater Thomas Bohne, der etwas später – am 18. Juni – feierlich aus seinem Dienst in der Militärseelsorge verabschiedet wurde und im Juli in die Pfarrseelsorge seines Oratorianer-Ordens, wiederum in Leipzig, zurückkehrt. Herzlicher Dank ging auch an seinen Pfarrhelfer, Markus Ristok, sowie an seinen Vorgesetzten im Orden, Herrn Präpositus Rosner.


Gespräche und Gottesdienste beim Sanitätskommando III in Weißenfels

Weißenfels, 28. Mai. Kurz vor dem Dienstende von Militärpfarrer Bohne besuchte Militärbischof Dr. Walter Mixa neben dessen beiden sächsischen Standorten Leipzig und Delitzsch auch den größten Sanitätsstandort der Bundeswehr, der sich im „Grenzbereich“ zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen befindet.

Von der kleinen Stadt Weißenfels aus, für die die insgesamt ca. 1.700 Bundeswehr-Angehörigen in der Sachsen-Anhalt-Kaserne einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen, werden in Mittel- und Ostdeutschland alle Neuen Bundesländer bis auf Mecklenburg-Vorpommern sanitätsdienstlich betreut. Verstärkte Herausforderungen ergeben sich für die Sanitätssoldaten durch häufige Einsätze im Ausland.

Nach der herzlichen Begrüßung durch den Kommandeur, Generalarzt Dr. Michael Tempel, feierte der Bischof zusammen mit Militärpfarrer Bohne im liebevoll gestalteten Raum der Stille im kleinen Kreis die Heilige Messe. Oberstarzt Bruno Most, der Bischof Mixa später auch in die Struktur des Standorts und des Sanitätskommandos einführte, begleitete die Lieder auf der Klarinette.

Besuche bei Sanitätskommando, -regiment und -kompanie

Im Gespräch mit den Kompaniechefs und weiterem Führungspersonal des Sanitätsregiments 32 unter der Leitung seines Kommandeurs, Oberfeldarzt Dr. Kai Schlolaut, sprachen sowohl die Soldaten als auch der Militärbischof und Pater Bohne sehr offen die Problematik von Verwundung und Tod sowie die Chancen in den Auslandseinsätzen für medizinische wie auch seelsorgerliche Betreuung an. Beide Priester brachten ihre Erfahrungen aus den Einsatzgebieten ein – Bischof Mixa von mehreren Truppenbesuchen dort, Militärpfarrer Bohne von monatelangen Einsatzbegleitungen.

Am Nachmittag widmete sich die Delegation des Militärbischofs ganz konkret der „Basis“, indem die 4. Kompanie des Sanitätsregiments 32 aufgesucht wurde. Nach der Besichtigung von Teilen ihrer Fahrzeuge und Ausrüstung fand in einer der Lagerhallen ein direkter Gedankenaustausch zwischen den großenteils jungen Soldatinnen und Soldaten von Ausbildungsgruppe und Einsatzvorbereitung und dem Bischof unter der Leitung von Pfarrer Bohne statt. Sehr deutlich wurde, dass in der Diasporasituation Ostdeutschlands und der Truppe insgesamt viele Soldaten noch gar keinen Kontakt zur Katholischen Militärseelsorge hatten und auch der Leipziger Militärpfarrer nicht mit „großen Zahlen“ aufwarten konnte.

Nie um Fragen und Antworten verlegen

Der Besuchstag in Weißenfels, der für Militärbischof Mixa informativ und für seine Gastgeber offensichtlich eindrucksvoll war, endete in den Räumen der Militärseelsorge mit dem Vespergebet und einem fast schon familiären Kaffeetrinken mit der Teilnahme vom Säugling bis hin zum General.

Text und Fotos: Jörg Volpers

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