Der Rosenkranz – Herkunft und Bedeutung

Frauenwochenende des Militärpfarramts Stetten

Schwester Irmgard bei der thematischen Arbeit mit dem Rosenkranz
Stuttgart, 21.06.2009. Auf Einladung des Katholischen Militärpfarrers Stetten am kalten Markt fuhren Ende Juni 18 Frauen ins Christkönigshaus nach Stuttgart-Hohenheim. Für das Thema „Der Rosenkranz – Herkunft und Bedeutung für unser Leben“ war Schwester Irmgard, Dillinger Franziskanerin, vom Katholischen Militärbischofsamt aus Berlin, als Referentin gewonnen worden.

In der Einführung zum Thema am Freitagabend legte Sr. Irmgard uns sehr anschaulich die Wirkung des Betens dar als Stopp im Tun, im Denken und Planen, in Freude und Leid. Es wird dann bewusst, dass eine Kraft da ist, dass ich nicht alleine bin. Mit spontanen Worten, sogenannten Stoßgebeten, kann ich mich aussprechen und so innere Befreiung erlangen. „Jeder Mensch kennt in seinem Herzen die Handynummer Gottes!“

Theorie

Am Samstagvormittag fand nach Morgenlob und Verwöhnungsfrühstück die thematische Arbeit mit dem Rosenkranz statt.

Seit man die Worte „Mantra“ und „Om“ in Deutschland kennen gelernt hat, seit man die „Gebetsketten“ im Hinduismus und im Islam gesehen hat, ist der Rosenkranz wieder interessanter geworden.

Rosenkranzbeten bedeutet, sich Zeit nehmen, zur Ruhe kommen, den Perlenkranz in die Hand nehmen. Dieses Festhalten gibt inneren Halt. Das Gebetsprechen, das Wiederholen sorgt für eine ruhige Atmung. Dieses Beten ist nicht nur eine religiöse, sondern auch eine gesundheitsfördernde Übung.

Das Rosenkranzbeten ist die Betrachtung der einzelnen Stationen aus dem Leben Jesu. Unser Leben weist Ähnlichkeiten auf und ordnet sich ein. Es ist kein Mariengebet oder gar eine Anbetung Mariens, es wird mit Maria als Fürsprecherin gebetet. Das Rosenkranzgebet hat sich aus der Betrachtung der Heiligen Schrift ergeben. Die Worte der Bibel werden wiederholt und somit verinnerlicht.

Auswendig gelernte Gebete können eine große Hilfe in schweren Stunden sein, können überall, an jedem Ort gebetet werden (auch ohne Perlenschnur, zum Beispiel mit den 10 Fingern). Wo immer wir dieses innere „Stopp“ vernehmen, können wir unser Leben hinein beten in das Leben Jesu.
Die Signalsätze „Oh, Gott!“, „Um Himmels willen!“, “Gott sei Dank!“, sind die Stimme Gottes in uns. Er ist bei uns, möchte uns begleiten.

… und Praxis

Nach der Theorie begann die praktische Umsetzung. Voller Eifer knüpften wir Frauen unter Anleitung und Mithilfe Sr. Irmgards unsere ganz individuell gestalteten Rosenkränze.
Der Nachmittag diente der Muße und Entspannung, ganz nach eigenem Gusto: Spaziergang im gegenüberliegenden wunderschönen Park, mitgebrachte Handarbeit, Gedankenaustausch oder ein Bummel in Stuttgarts Fußgängerzone.

Nach dem Abendessen führte Sr. Irmgard mit uns eine Bildmeditation mit musikalischer Untermalung durch: Maria an Pfingsten im Kreis der Apostel. Es wurde die Rolle der Frau als Mitte der Kirche dargestellt. Der Geist Jesu bewegt und wirkt, wenn wir offen sind für seinen Anruf.
Für die Praxis des Rosenkranzbetens erhielten wir eine schriftliche Anleitung mit den verschiedenen Geheimnissen (Mysterien).

Wie auch am Freitag freuten wir uns am Samstagabend über den gemütlichen Ausklang im Christkönigs-Keller mit Sr. Irmgard und Militärpfarrer Andreas Vogelmeier aus Stetten a. k. M.
Eine „runde Sache“

Der Sonntag startete mit dem Morgenlob und einem ausgiebigen Frühstück, um dann in die Schlussrunde einzusteigen.

Dabei wurde auf die Symbolik der Rose an sich eingegangen und auf die Entstehung des Rosenkranzes. Die Legende erzählt von einem frommen Mann, der täglich Rosen zu einer Marienstatue brachte. Als er dann ins Kloster ging, hatte er kein Geld mehr für diese Geschenke an die Mutter Gottes. Sein Beichtvater riet ihm, stattdessen 10 „Ave Maria“ täglich zu beten. Als Hilfe schnitzte er Perlen aus Holz und knüpfte sie zum Kranz.

Sehr schön war unser Abschlussgottesdienst mit Gebeten und Liedern gestaltet. Unsere selbst gebastelten Rosenkränze lagen vor dem Altar auf einem Tuch – umgeben von hübschen Geschenkbeuteln, die kleine Rosenkränze aus Lourdes (ein Geschenk von Sr. Irmgard für alle Teilnehmerinnen) enthielten. Pfarrer Vogelmeier segnete am Ende der Sonntagsmesse alle Rosenkränze, die wir dann mit heimnehmen duften. Zum Abschluss beteten wir ein Gesätz des Rosenkranzes gemeinsam.

Da die Christkönigsgemeinde ihr Pfarrfest feierte, wurden wir mit einbezogen und durften bei Sonnenschein im Garten unser Mittagessen einnehmen. Neben dem Gaumenschmaus genossen wir die Lifemusik der „Jazz-Six“ bis der Bus uns wieder abholte.

Fazit

Wir Frauen erlebten ein harmonisches, interessantes, erholsames und bereicherndes Wochenende mit Verwöhncharakter.

Gern haben wir uns durch das religiöse Thema führen lassen und von Sr. Irmgards lebendiger, gläubiger und positiver Art viele Impulse und Denkanstöße für den Alltag mitbekommen. Ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ dafür.

Text: Annette Nitsch
Fotos: Brigitte Lachmann

zurück   oben

Weitere Bilder
Frauen beim Knüpfen eigener Rosenkränze
Frauenwochenende mit Schwester Irmgard und Militärpfarrer Vogelmeier
Schwester Irmgard und Militärpfarrer Vogelmeier bei der thematischen Arbeit
Abschlussgottesdienst mit Militärpfarrer Andreas Vogelmeier
zurück   oben