„Eine Pause vom Alltag“ | | Bamberg, 11.08.2009. Das Führungspersonal der Unteroffizierschule des Heeres – Lehrgruppe C – im Standort Weiden hat es oft nicht leicht: Einerseits wird von ihm erwartet, fachkundig mitreden zu können, andererseits soll es aber auch vermitteln, ausgleichen und im Zweifelsfall den unterstellten Soldaten eine Hilfe sein.
Im Rahmen einer Offizier-/Unteroffizier-Weiterbildung der USH LehrGrp C führte das Katholische Militärpfarramt Weiden ein Lebenskundliches Tagesseminar in Bamberg durch. Absicht war es, unter Leitung von Pastoralreferent Helmut Brandl mit dem Thema „Kirche und Staat im Mittelalter“ ethische Lebens- und Verhaltensgrundsätze am Beispiel der katholischen Kirche zu erleben.
Die Fahrt begann in der Ostmark-Kaserne Weiden, morgens nahm uns der ehemalige Rektor der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Alfred Egid Hierold, in Empfang. Er erklärte und zeigte einige Punkte zur Geschichte der wunderschönen Stadt Bamberg. Die sehenswerte Altstadt besitzt den größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern in Deutschland und ist seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Er führte uns hinauf zum Kloster Michaelsberg.
Bei der nächsten Station im Vortragssaal des Dompfarrheims wurde uns das Leben und Wirken des heiligen Otto, Bischof von Bamberg (1102–1139), durch einen Mitarbeiter des Diözesanmuseums näher gebracht.
Von dort führte der Weg zum Dom, einem idealen Platz um sich vorzustellen, wie die Herzöge und Bischöfe im Mittelalter lebten und welche Infrastruktur sie nutzten. Bei der nachfolgenden Führung durch den imposanten Bamberger Dom erklärte Prof. Hierold vor allem das Hochgrab des Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde, den Bamberger Reiter, das Grab von Papst Clemens II. im Westchor sowie die Krypta.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand der letzte Teil der Altstadt-Führung an.
Sehenswert ist eines der Wahrzeichen von Bamberg, das Brückenrathaus mit der bunt bemalten Fassade. Im Torturm, erklärte Hierold, hängt eine Wandtafel, die an Claus Graf Schenk von Stauffenberg erinnert, der am 20.7.1944 ein Attentat auf Adolf Hitler versuchte. Er wurde nach Misslingen des Attentates erschossen. Seine Familie besitzt in der Nähe von Bamberg noch die Burg Greifenstein.
Mittlerweile war es Zeit für die Heimfahrt, im Namen des Führungspersonals der Unteroffizierschule des Heeres bedankte sich der Lehrgruppenkommandeur, Oberstleutnant Bernd J. Henn, recht herzlich bei Prof. Hierold. Ein weiterer herzlicher Dank galt den Organisatoren des Lebenskundlichen Tagesseminars, Pastoralreferent Helmut Brandl und seinem Pfarrhelfer Herbert Sturm.
Oberstabsfeldwebel Johann Albang,
Sprecher des Mitarbeiterkreises
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