"Den Toten unserer Bundeswehr – Für Frieden Recht und Freiheit"Militärbischöfe bei der Einweihung des Ehrenmals
Den Festakt, zu dem sich Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler und alle weiteren Repräsentanten der Verfassungsorgane, ehemalige Verteidigungsminister und Staatssekretäre, Soldatinnen und Soldaten befreundeter Streitkräfte sowie weitere Repräsentanten aus Kirchen, Politik und Öffentlicher Verwaltung einfanden, eröffneten der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa und der Evangelische Militärbischof, Dr. Martin Dutzmann, mit einer Andacht. In der Begrüßung erinnerte Militärbischof Dr. Walter Mixa mit Blick auf das Ehrenmal an das Engagement der Militärseelsorge. Mixa wörtlich dazu: „Zugleich ist dieses Ehrenmal ein Zeichen öffentlicher Trauer.“ Und weiter: „Wir Militärseelsorger wissen um die Trauer der Zurückgebliebenen. Seit Bestehen der Bundeswehr begleiten wir die Soldatinnen und Soldaten zu Hause und im Einsatz und stehen ihnen und ihren Angehörigen in den Zeiten der Trauer und scheinbarer Trostlosigkeit bei, wenn Kameraden und Mitarbeiter ums Leben gekommen sind. Wir wissen um die existenziellen Ängste in den Familien, wenn Angehörige im Einsatz sind und bieten ihnen Hilfe und Unterstützung an.“ Die Ansprache des Evangelischen Militärbischofs, Dr. Martin Dutzmann nahm Bezug auf einen Spruch in der Bibel im ersten Buch Samuel „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.". Dutzmann fügte hinzu: “Mehr sieht er nicht." Zum Ende der Andacht beteten die Militärbischöfe Psalm 40, 1-4, 14, 17 – 18 sowie Fürbitten und gemeinsam mit den Festgästen das „Vater unser“. In der weiteren Begrüßung durch den Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, in der er darauf hinwies, dass mit der Einweihung des Ehrenmals in der Geschichte der Bundeswehr „ein neues Kapitel“ aufgeschlagen wird, dankte er u. a. der katholischen und evangelischen Militärseelsorge und betonte: „In der Bundeswehr von heute, die von den Anforderungen der Einsätze geprägt wird, ist Militärseelsorge wichtiger denn je“. Die Gefühle der Trauer in den Familien, den Angehörigen, Freunden und Partner beschrieb Klaus Peter Diebel in seiner Rede. "Hinter jedem Namen steht ein Mensch – meistens ein sehr junger", sagte der Vater seines Sohnes, der 2007 in Afghanistan getötet wurde. An die Politik gewandt forderte er dazu auf, eine klare Sprache zu wählen und alle Dinge beim Namen zu nennen. "Wir können es ertragen, wenn man die realen Umstände beim Namen nennt", sagte Diebel. Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler dankte in seiner Ansprache dem Bundesminister der Verteidigung, Dr. Jung dafür, dass er „die Initiative zur Errichtung dieses Ehrenmals“ ergriffen hat. Gleichzeitig betonte er, dass das Ehrenmal der Bundeswehr „keine falsche Heldenverehrung“ betreibt. Mit Blick auf die Einsatze der Bundeswehr, ihrer Ausrüstung und den Zielen und Fristen hob der Bundespräsident wörtlich hervor: „Ich wünsche mir darüber eine öffentliche Debatte, die aber zugleich geprägt ist von Anteilnahme und Respekt, von Sorge und Anerkennung für die Bundeswehr und ihren Dienst“. Nach der Enthüllung der Inschrift und Kranzniederlegung in der Cella des Ehrenmals endete der Festakt mit der Nationalhymne, die durch das Stabsmusikkorps der Bundeswehr unter der Leitung von Oberstleutnant Volker Wörrlein angestimmt wurde. Text: Josef König Bilder: Hauptfeldwebel Frank Eggen (KMBA) Weiteres siehe unter militaerseelsorge.bundeswehr.de |