Jahresband der Zeitschrift „Militärseelsorge“ ist erschienenDokumentation zentraler Texte aus den vergangenen MonatenDr. Gerd Portugall, Wissenschaftler am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr, untersucht aus politologischer Sicht das Staatsverständnis im Weißbuch zur Sicherheitspolitik von 2006, der Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ (2007) und dem Hirtenwort der deutschen katholischen Bischöfe „Gerechter Friede“ (2000). Sein Resümee ist, dass es „überraschenderweise mehr Übereinstimmungen als Differenzen“ in den drei Dokumenten gebe. Für die kirchliche Friedenslehre ist eine kritische Sicht des sogenannten „politischen Realismus“, für den gerade auch im internationalen Bereich der Kampf um Macht die Norm allen politischen Handelns ist, charakteristisch. Dr. Matthias Gillner, Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr, zeichnet in seinem Aufsatz die Grundzüge der politikwissenschaftlichen Theorien des Realismus nach und analysiert und kritisiert die zugrundeliegenden anthropologischen Annahmen. Spätestens mit dem Auftreten eines „Neuen Atheismus“ und dessen aggressiver, naturwissenschaftlich argumentierender Religionskritik sind die Beziehungen zwischen Glaube und Naturwissenschaft wieder Diskussionsgegenstand. Rainer Schadt, Leitender Militärdekan Kiel, beschreibt in seinem Essay die Geschichte dieses spannungsreichen Verhältnisses. Dr. Anton Tischinger, Militärseelsorger und Dozent an der Universität der Bundeswehr München, fragt nach der Kunst des rechten Entscheidens in der Kirche als Voraussetzung einer zukunftsfähigen Pastoral. Bei Interesse kann der 84-seitige Band in Referat II des Katholischen Militärbischofsamtes in Berlin bestellt werden. Lothar Bendel, LWissDir i. K. / Jörg Volpers => pdf-Datei (1,5 MB) |