Tag der Besinnung für Generale und Admirale„Gottes-Rede ist auch im 21. Jahrhundert auf Erfahrung angewiesen“ | Die Teilnehmer am „Tag der Besinnung“ vor dem Berliner Gästehaus: neben Militärbischof Mixa der Referent, Professor Splett | Berlin, 30.11.2009. Ein Tag der Besinnung für katholische aktive und ehemalige Generale und Admirale zählt inzwischen zum festen Bestandteil der Begegnungsangebote der Katholischen Militärseelsorge in Deutschland.
Wie auch in den Jahren zuvor lud der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, zu Beginn des Advents in seine Kurie am Berliner Weidendamm zu einem Besinnungswochenende vom 27. bis 28. November 2009 ein. Der bischöflichen Einladung folgten insgesamt 32 aktive und ehemalige Generale und Admirale, darunter u. a. Generalleutnant Roland Kather, der seit September 2007 Kommandeur des „Allied Land Component Command Heidelberg“ (CC-Land Heidelberg) ist. Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, Referatsleiter im Katholischen Militärbischofsamt (KMBA) und die in der Kurie engagierten Ordensschwestern Irmgard und Irenäa ergänzten den Kreis der eingeladenen Generalität und Admiralität.
Prof. Dr. Jörg Splett, der bis zu seiner Emeritierung 2005 Philosophische Anthropologie, Religionsphilosophie sowie Geschichte der Philosophie im 19. und 20. Jh. an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen lehrte, referierte in einem längeren Vortrag zum gewählten Thema und betonte dabei, dass die Gottesfrage, sowohl traditionell als auch gegenwärtig, ihren zentralen Ort im Gewissen findet. Für den emeritierten Religionsphilosophen ist das Gewissen der Zentralort der Gottesfrage u. a. weil, so Splett wörtlich, „sich darin die Dimensionen des Normativ-Gesellschaftlichen wie des Unbedingt-Personalen treffen“. Zum Ende seiner Einlassungen übte Splett deutliche Kritik an den zwischenzeitlich stark ausgeprägten Formen eines fundamentalistischen Kreationismus und Evolutionismus. „Weil Gott“, so Splett, „nicht mit Methoden der Naturwissenschaften erklär- und beweisbar ist, bedarf es auch philosophischer und theologischer Ansätze, um Antworten auf ein ‚Reden heute von Gott’ zu erhalten.“ Zum Ende des ersten Tages feierte Militärbischof Dr. Walter Mixa mit den zahlreichen Generalen und Admiralen in der Hauskapelle Sankt Michael eine Heilige Messe.
Vizeadmiral a. D. Frank Ropers, der auf Wunsch des Katholischen Militärbischofs seit 1. Februar 2009 als freier Mitarbeiter am Hamburger Institut für Theologie und Frieden den Studienkreis Katholischer Offiziere leitet, hatte am darauf folgenden Tag Gelegenheit, die Grundidee und die Programmatik des Studienkreises vorzustellen. Die Gründung eines Studienkreises Katholischer Offiziere 1992, welcher am Institut für Theologie und Frieden (IThF) in Hamburg angesiedelt ist, geht zurück auf Initiative des damaligen Militärgeneralvikars Dr. Ernst Niermann. Über 16 Jahre hinweg bietet dieser Kreis jungen Stabsoffizieren einen Ort in der „Kirche unter Soldaten“, um friedens- und berufsethische Fragen in den Mittelpunkt der Reflexionen zu stellen. Dem Offizierskreis gehören mittlerweile 70 Stabsoffiziere an.
Mit einem besonderen Dank für die inhaltliche und organisatorische Ausrichtung, den Generalleutnant Roland Kather stellvertretend für den gesamten Kreis sprach, endeten die beiden Tage der Besinnung.
Josef König Weitere Bilder | Der katholische Religionsphilosoph Prof. em. Dr. Jörg Splett, Militärbischof Dr. Walter Mixa und Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut |
| | Das Auditorium in der Kurie des Katholischen Militärbischofs |
| | Vizeadmiral a. D. Frank Ropers stellt den Studienkreis Katholischer Offiziere vor. |
| | Fotos (5): © Kompass / König |
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