30 
           

Ein Pfarrhelfer in der katholischen Militärseelsorge

Kontakt zur Truppe und diakonisches Engagement lassen sich gut verbinden

Pfarrhelfer Martin Mylius (Bildmitte) während der Soldatenwallfahrt 2007 in Lourdes mitten unter den Soldaten des Standortes Mittenwald
Mein Name ist Martin Mylius. Ich bin 37 Jahre alt, seit 1992 verheiratet und Vater von eines siebenjährigen Sohnes, der auf den Namen Johannes getauft wurde.

Nach der Berufsausbildung zum Tischler trat ich am 02.04.1990 als Zeitsoldat in die Bundeswehr ein. Nach meiner zwölfjährigen Dienstzeit als Sanitäter schied ich am 31.03.2002 als Oberfeldwebel aus der Bundeswehr aus und trat am 01.04.2002 als Pfarrhelfer beim Katholischen Standortpfarrer Mittenwald wieder ein. Der Seelsorgbezirk umfasst die Standorte: Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen, Murnau und Oberammergau.

Bereits als Soldat war mir der Kontakt zur Militärseelsorge sehr wichtig. Nicht nur am Standort München im Pfarrgemeinderat, sondern auch während mehrerer Auslandseinsätze in Kroatien und Bosnien (2.UNPF 1995, 1. IFOR 1995/1996, 1. SFOR 1997). Während meiner Zeit an der Bundeswehr - Fachschule München (2000- 2001) bekam ich die Information, dass Pfarrhelfer gesucht würden. Also bewarb ich mich und wurde eingestellt. Die Kombination von Kontakt zur Truppe und der Übernahme diakonischer Tätigkeiten machen den Beruf des Pfarrhelfers für mich zum Traumjob.

Die zweijährige Ausbildung wurde verkürzt, da ich bereits über den Würzburger Fernkurs Grund- und Aufbaukurs abgeschlossen hatte. Außerdem konnte ich die Ausbildung zum Wortgottesdienstleiter und Grund- und Aufbaukurs der Lektorenschulung vorweisen. Des weiteren absolvierte ich dann noch einen Einführungskurs in den Mesnerdienst, schloss den Pastoraltheologischen Kurs des Studiengangs Pastorale Dienste von Theologie im Fernkurs erfolgreich ab und nahm an verschiedenen Fortbildungen im Bereich Tagzeitenliturgie oder "Wie wird liturgisches Auftreten zur Verkündigung" teil.

All diese Maßnahmen und Qualifikationen sind natürlich nicht Voraussetzung für den Dienst des Pfarrhelfers, aber sie erleichtern die Arbeit, da sie eine gute Grundlage im täglichen Dienstbetrieb schaffen. Ich habe immer wieder die Möglichkeit, dieses Wissen praktisch anzuwenden, z.B. in der Vorbereitung verschiedener Gottesdienste, auch über den Dienstaufsichtsbezirk des Katholischen Leitenden Militärdekans München hinaus. So war ich während der Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes im Jahr 2005 unter Leitung von Militärdekan Georg Kestel mit der Organisation und Vorbereitung der deutschsprachigen Gottesdienste während der Wallfahrt betraut.

Natürlich nimmt die Verwaltung immer mehr Raum ein. Sie macht auch vor der Militärseelsorge nicht halt. Trotzdem ist für mich das Wichtigste der Dienst am Nächsten und mithin für unsere Soldatinnen und Soldaten und deren Familien dazusein.

Martin Mylius