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52. Gesamtkonferenz der katholischen Militärgeistlichen, Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen in Bergisch Gladbach-Bensberg

Bischof Dr. Walter Mixa zum Staat-Kirche-Verhältnis und den Zielen der Militärseelsorge

Militärbischof Dr. Walter Mixa im Kreise der Gäste seines Empfangs im Kölner Maternushaus
Während der diesjährigen Gesamtkonferenz Ende Oktober ergriff Militärbischof Mixa (Augsburg) in mehreren Gottesdiensten, im Plenum der Militärseelsorger und vor der Presse mehrfach das Wort. Zeitlicher Mittel- und zugleich Höhepunkt der Tagung waren das Pontifikalamt und der Empfang mit dem Militärbischof im Herzen des Erzbistums Köln. Zu diesen beiden Anlässen verlegte sich die Konferenz von den Höhen des Bergischen Landes mit Blick auf die Millionenstadt in das Zentrum der Stadt Köln.
Für die feierliche Messe des Bischofs in Konzelebration mit dem Militärgeneralvikar und den Militärdekanen war die Basilika St. Gereon ausgewählt worden.

Die Eucharistie wurde gefeiert über dem Grab eines Patrons der Soldaten, des heiligen Märtyrers Gereon, der zur Thebäischen Legion im Rheinland gehört hatte. Die Gemeinde dieser Innenstadtkirche steht in gutem Kontakt zum Kölner Militärpfarramt.

In seiner Predigt vor zahlreichen Gästen aus Politik und Bundeswehr sowie seinen Mitarbeitern aus den Dekanaten, Standorten und dem Militärbischofsamt erinnerte Bischof Walter Mixa an die über 50-jährige Tradition der Gesamtkonferenzen. Jedes Jahr stelle sich neu die zentrale Frage: "Welchen Wert, welche Zielrichtung hat die Militärseelsorge?" Als Ziel benannte er die Menschen (in der Bundeswehr), von denen jeder einmalig und nicht ersetzbar sei und denen Gott in Jesus die Hände gereicht habe. Auch wenn heute in der Bundeswehr die Nichtgetauften rund 40% ausmachten, so seien diese keine "Heidenkinder". Der Bischof schloss mit den Worten: "Zögert nicht, euch Gott zur Verfügung zu stellen und für die Menschen da zu sein!"

Pontifikalamt in St. Gereon
Beim Gästeabend in der "guten Stube" des Erzbistums, dem Maternussaal, griff Bischof Mixa das Konferenzthema "Aktuelle Herausforderungen im Staat-Kirche-Verhältnis" ausdrücklich auf. Die "kooperative Trennung … von Staat und Kirche, die eben keine kämpferische Trennung ist, sondern … die Zusammenarbeit ermöglicht, hat sich in der Geschichte der Bundesrepublik außerordentlich bewährt."

Als erster von mehreren Vertretern aus Staat, Streitkräften, Kirchen und Laienorganisationen betonte der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, dass er aus zwei Gründen sehr gerne gekommen sei: Wegen der Freude, viele altbekannte Gesichter wieder zu sehen, da ihm die Gespräche mit den Militärgeistlichen während seiner Truppenbesuche besonders wichtig seien. Und da er sich manchmal selbst "so etwa wie ein Seelsorger" fühle, der sich für das Zuhören viel Zeit nehme.

Jörg Volpers