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Globalisierung humanisieren

Ehemaliger CDU-Generalsekretär und Bundesminister Dr. Heiner Geißler in Bensberg

In einem dringlichen Appell, die gesamte Politik unter den Bedingungen der Globalisierung wieder an ethischen Werten auszurichten, endete der Vortrag zur Zukunft des Sozialstaates des ehemaligen CDU- Generalsekretärs und Bundesminister Dr. Heiner Geißler vor den Verantwortlichen der katholischen Militärseelsorge in Bensberg.

Geißler hob dabei hervor, dass Glaube und Evangelium dafür wichtige Maßstäbe für eine politische Neuorientierung sind. Mit Blick auf zunehmende Ausgrenzungstendenzen großer Teile der Bevölkerung und Privatisierung sozialer Risiken warnte der christdemokratische Politiker vor einer weiteren "Entwürdigung der Menschen" durch die Politik. Die Reduktion des Menschen auf einen "reinen Kostenfaktor" widerspricht nach Auffassung des engagierten Globalisierungsgegners den grundlegenden Prinzipien, die seit der Einführung der Sozialen Marktwirtschaft im Nachkriegsdeutschland als realisiert galten.

Ziel aller Bemühungen müsse deshalb sein, die Globalisierung zu humanisieren, denn mit der Globalisierung seien nicht nur Risiken, sondern auch erhebliche Chancen verbunden. Dabei geht es vorrangig um die Etablierung einer internationalen Ordnung, die die Dominanz des Ökonomischen in Schranken verweisen kann. Als wichtigen Verbündeten in der politischen Auseinandersetzung um die Humanisierung der Globalisierung nannte Geißler gerade die Kirchen, die er selbst als "globale Akteure" bewertete.

Militärbischof Dr. Walter Mixa, der zum Ende des engagierten Vortrages dem CDU-Politiker dankte, erinnerte in diesem Zusammenhang an grundlegende Verlautbarungen der Deutschen Bischofskonferenz und des Heiligen Stuhls.

Josef König


In eigener Sache

Anspruch, Realisierung und Weiterentwicklung der Zeitschrift Kompass. Soldat in Welt und Kirche.

Verantwortliche in der Katholischen Militärseelsorge nutzten während eines Workshops im Kardinal-Schulte-Haus die Gelegenheit, um mit der Redaktion der Zeitschrift des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr über die Konzeption der monatlich erscheinenden Zeitung für die Soldatinnen und Soldaten und deren Familienangehörige zu diskutieren. Dabei standen konstruktive Vorschläge für die Weiterentwicklung im Vordergrund. Ebenso wurden in dem Workshop weitere Themenfelder genannt, die in der Zeitschrift für die genannte Zielgruppe aufgegriffen werden sollen.