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Schutzpatron wacht über deutsche Soldaten in Afghanistan | | Obwohl die Kirche im Feldlager Feyzabad bereits eingesegnet und ihrer Bestimmung übergeben worden war, folgte nun auch die endgültige Namensgebung. Ein passender Heiliger war schnell gefunden. Das 14. Kontingent schenkte dieser Kirche eine Figur ihres Schutzpatrons Michael.
Einem Fallschirmjäger wurde die Ehre zuteil, die Figur des Erzengels Michael in das Kirchenschiff zu tragen, die vom Bund der Fallschirmjäger gestiftet worden war. Die Schutzkompanie im PRT Feyzabad wurde über Jahre durch Luftlandebrigaden gestellt. Die Kameradschaft war sofort von der Idee fasziniert, zumal das 14. Einsatzkontingent sich hauptsächlich aus Fallschirmjägern aus Seedorf zusammensetzte. So zögerte man nicht lang und mit dem Heiligen Michael ist jemand gefunden worden, der nicht nur Schutzpatron der Fallschirmjäger, sondern auch Patron der Soldaten und Krieger ist und für den Schutz aller deutschen Bürgerinnen und Bürger steht.
Mit einem Hochamt wurde die Umbenennung der Kirche gefeiert. Ursprünglich hatte man dieser geistlichen Besinnungsmöglichkeit der kleinen Soldatengemeinde in der nördlichsten Provinz Afghanistans den Namen „Haus der Stille“ gegeben. Der katholische Militärpfarrer Thomas Bohne aus Leipzig, der für vier Monate seinen Dienstort in das Feldlager nach Feyzabad verlegt hat, findet, dass mit der Umbenennung etwas Greifbares geschaffen wurde. Im Christentum gilt Michael als Bezwinger des Teufels und damit des Bösen. Das kommt in der Figur auch bildlich zum Tragen. Auf ihr stürzt Michael das Böse in sichtbarer Gestalt eines Teufels in die Tiefe.
Daneben ist Michael auch Gottes Bote. Manche Abbildungen zeigen ihn aus diesem Grund mit einer Waage. Er öffnet das Himmelstor und zeigt damit Perspektiven auf. Im Feldlager ist dies eine der wichtigsten Botschaften, denn Perspektiven eröffnen und eine lebenswerte Zukunft für die Bürger in Afghanistan schaffen, wollen auch die rund 500 Soldaten des PRT Feyzabad.
Michael spielte in verschiedenen Religionen eine wichtige Rolle. Ein glücklicher Zufall, dass gerade dieser Patron der Namensgeber der Kirche in Feyzabad ist, meint Militärpfarrer Bohne. Mit dem Haus Michael wird man dem multinationalen Feldlager gerecht, in dem sich neben den deutschen auch dänische und tschechische Soldaten befinden.
Waldemar Boczek
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