"Sechs Monate warst du weg. Jetzt kommst du heim und meinst, mir sagen zu müssen, wie ich den Rasen zu mähen habe!" - Ein Satz, mit welchem Dr. Peter Wendl als Berater für gelingende Fernbeziehungen in verschiedenen Variationen öfter konfrontiert wird. Denn Fernbeziehungen, in welchen einer der Partner pendelt, nur am Wochenende heimkommt oder sogar über Monate weit entfernt von zu Hause eingesetzt ist, sind schwierig. Und die meisten Soldaten sind mehr oder weniger betroffen, aber in der modernen Arbeitswelt nicht die einzigen, welche mit diesem Phänomen zu kämpfen haben.

Anfang Juni fand das lange geplante Familienwochenende des GKS-Kreises München in der Landvolkshochschule (LVHS) Wies statt. Frau Dr. Sabine Sauer und dem Ehepaar Rödl war es gelungen, einen außergewöhnlichen Referenten zu verpflichten. Dr. Peter Wendl vom Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) an der Uni Eichstätt referierte zum Thema "Wie kann auch eine Fern- bzw. Wochenend- oder Pendlerbeziehung eine erfüllte sein und ein ‚normales' Familienleben hervorbringen?" Die Teilnehmer waren begeistert, nicht nur vom Thema, von welchem fast jeder Soldat "ein Lied singen kann", sondern auch von Dr. Wendls lebendiger Art zu referieren.

Für die Kinderbetreuung war gesorgt, so dass sich die Erwachsenen in entspannter Atmosphäre dem Thema widmen konnten.Doch das Thema allein machte ja noch nicht das ganze Wochenende aus - auch die verbliebene Zeit war sehr erfüllend. Die beiden spontanen Konzerte des zur gleichen Zeit im Hause probenden Chorleiterkurses stellten für die GKS-Gruppe eine zwar unerwartete, aber sehr willkommene Programmergänzung dar, welche unser Wochenende bereicherte.

Sowohl die am Samstag von den Familien zur freien Verfügung genutzte Zeit als auch Spaziergänge in der Wies, die gemütlichen Abende im Bierstüble und der gemeinsame sonntägliche Kirchgang trugen dazu bei, dass das herrliche Wochenende vor der Alpenkulisse als überaus gelungen empfunden wurde. Vor allem auch für junge Familien ist ein solches Wochenende stets ein Gewinn, da die Eltern durch die "Rundumversorgung" (Verpflegung, Kinderbetreuung) entlastet sind, die Familie aber trotzdem zusammen sein kann.

Astrid Merz-Fronius