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"Mit dem Evangelium unterm Sturzhelm durch Bayern"Dreitägige Motorradwallfahrt des Standorts Mittenwald | | Das gute Dutzend Motorradwallfahrer reiste Mitte Juli aus sechs Bundeswehrstandorten an: Mittenwald, Murnau, Feldafing, Pöcking, Schongau und Altenstadt. Bei herrlichem Sonnenschein aber noch sehr frischen Temperaturen war um 9 Uhr Treffpunkt bei der kleinen Gemeindekapelle St. Margareta in Schwifting, nahe Landsberg am Lech.
Nach einem Eröffnungsgottesdienst und der anschließenden Fahrzeugweihe durch unseren Militärpfarrer Klaus-Peter Lehner, der selbst mit seiner BMW R 1200RT gekommen war, sowie der Verteilung der gesegneten Christophorus-Plaketten formierte sich die Motorradkolonne hinter ihm. Schließlich setzte sich die Soldatengruppe, ausgerüstet mit 5 Maschinen japanischer Baukunst und 8 BMWs aller Evolutionsstufen in Richtung Landsberg am Lech in Bewegung. Als Etappenziel für den ersten Tag war die Benediktinerabtei Plankstetten vorgegeben.
Bei Wellheim läuft es kurvig und mit tollen Aussichten durchs Wellheimer Tal und so erreichen wir bei Dollnstein das Altmühltal. Dem ruhigen Fluss folgend erreichen wir Eichstätt. Im dortigen Priesterseminar erhalten wir in der sehr modern gestalteten Hauskapelle einen weiteren geistigen Impuls, der unsere Wallfahrt unter dem Motto "Mit dem Evangelium unterm Sturzhelm durch Bayern" verstärken soll. Es bleibt uns noch Zeit für einen kleinen Stadtrundgang, in den Dom und ein Eiscafé. Aus Eichstätt heraus erreichen wir nach einiger Zeit die Benediktinerabtei Plankstetten. In einfachen, aber schönen Unterkünften erwarten wir den nächsten sonnigen Morgen. Vorher trifft sich die gesellige Wallfahrtsgruppe noch im Biergarten, um den vergangenen Tag bei hauseigenen Spezialitäten abzuschließen.
Als Etappenziel des zweiten Tages ist die Benediktinerabtei Schweiklberg ausgerufen. Nach dem Morgengebet verlassen wir Plankstetten und folgen dem kurvigen Lauf der Altmühl bis nach Kelheim. Unser Zwischenziel ist die ehemalige Klosterkirche Adlersberg. Hier werden wir von Militärdekan Meier aus Regensburg empfangen, der gemeinsam mit Militärpfarrer Lehner den Gottesdienst feiert. Pfarrhelfer Martin Mylius, der gute Geist im Hintergrund unserer Wallfahrt, begleitet auf der Orgel. Regensburg wartet auf uns. Das kurze Stück ins Stadtzentrum erfordert alle Aufmerksamkeit der Gruppe. Ziel ist es, in der Kolonne komplett das Priesterseminar im Stadtzentrum zu erreichen. Mit Feingefühl und dem ständigen Blick in den Rückspiegel gelingt es Militärpfarrer Lehner, uns zusammenzuhalten. Dort können wir die grobe Fahrerausstattung ablegen und auf eigene Faust ins Stadtzentrum gelangen. Der beeindruckende Dom zieht uns an. Nach ausgiebiger Rast folgen wir dem Signal unseres "Wallfahrtsvaters" und sammeln uns zur Weiterfahrt. An kleinen Weinbergen entlang schlängelt sich die Landstraße nach Wiesent und erreichen die Stadt Bogen, um die Wallfahrtskirche am Berg zu erreichen. Wir umkreisen den Berg, die Kirche ist von unten schon zu sehen, und über eine schmale Zufahrt gelangen wir direkt vor die Wallfahrtskirche. Dort angekommen, werden wir sogleich von Militärpfarrer Sauer aus Bogen in Empfang genommen. Wir erfahren viel Wissenswertes über die Entstehung dieser bedeutenden Wallfahrtskirche Bayerns und die Verbindung zu den Wittelsbachern sowie den weiß-blauen Landesfarben. Eine Führung im Inneren der Kirche sowie der geistige Impuls durch unseren Pfarrhelfer Mylius runden den Besuch ab und stärken für die Weiterfahrt. Pfarrer Sauer gelingt es doch noch, uns auf ein Getränk in das nahe gelegene Offizierheim einzuladen. Wir erreichen in Vilshofen die Benediktinerabtei Schweiklberg und dürfen uns auf eine herzhafte Leberkäsbrotzeit freuen. Schnell werden die Zimmer bezogen und kleine Reparaturen an den Motorrädern erledigt, um die Klosterköstlichkeiten flüssiger Art in der untergehenden Sonne noch genießen zu können.
Das Frühstück am dritten Tag entschädigt für das bevorstehende Wetter. Es regnet. Leider. Schnell werden die Motorräder fertig beladen und die Regenkombis angelegt. Unser letztes Wallfahrtsziel heißt Altötting. Auf ruhigen Nebenstraßen fahren wir direkt über Pfarrkirchen und Eggenfelden auf Altötting zu, der Regen wird kaum weniger. Wir erreichen rechtzeitig unsere Parkmöglichkeit und kommen nach kurzem Fußmarsch zur Gnadenkapelle zum Abschlussgottesdienst. Hier erfahren wir ein seltenes Privileg, nämlich einen für uns Soldaten und Motorradfahrer eigens gestalteten Gottesdienst durch unseren Militärpfarrer Lehner, im Innersten der Gnadenkapelle. Beeindruckt und mit dem Segen Gottes verlassen wir die Gnadenkapelle. Insgesamt liegen 618 km hinter uns.
Hier in Altötting ist die Motorradwallfahrt beendet. Wir alle freuen uns schon auf das nächste Jahr. Wir verabschieden uns und jeder fährt seines Weges mit dem Evangelium unterm Sturzhelm durch Bayern. Vielen Dank an Pfarrhelfer Martin Mylius für die tolle Vorbereitung, Durchführung und Begleitung mit dem Service-Mobil. Vielen Dank an Militärpfarrer Klaus-Peter Lehner für seine Impulse und die persönliche Führung durch Bayern ohne Karte und GPS. Es war für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis!
Werner Bruckmayer / Jörg Volpers
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