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Liebe Leserinnen und Leser, | Der ureigenste Kernbereich steht im Mittelpunkt der Gesamtkonferenz. | katholische Militärgeistliche und die in der Militärseelsorge engagierten Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten werden sich anlässlich ihrer jährlich stattfindenden Gesamtkonferenz unter Leitung des Katholischen Militärbischofs, Dr. Walter Mixa, mit einem theologischen und pastoralen Kernbereich ihres Wirkens für die Soldatinnen und Soldaten und ihre Familienangehörigen befassen. Im brandenburgischen Bildungszentrum Erkner steht für die diesjährige 53. Gesamtkonferenz vom 20. bis 24. Oktober der ureigenste Auftrag, die Verkündigung der Frohen Botschaft, im Mittelpunkt. Sich auf den engeren Kernbereich der Seelsorge der "Kirche unter den Soldaten" zu besinnen und mit Impulsen aus der theologischen Wissenschaft und Forschung zu reflektieren, ist fortwährende Herausforderung in der Militärseelsorge und in der Kirche insgesamt. Denn das gesellschaftliche Umfeld, in dem die Frohe Botschaft des Evangeliums verkündet wird, unterliegt einem fortschreitenden Wandel. Vormalige und frühere Selbstverständlichkeiten sowie gesicherte soziale Milieus sind in der Postmoderne weggebrochen und haben ihre sinnstiftende Kraft weitgehend verloren.
"Heute von Gott reden. Gottesverkündigung im Horizont von Atheismus und Religionskritik" ist das Generalthema der Konferenz und skizziert den inhaltlichen Spannungsbogen für die Militärgeistlichen, Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen, die in der alltäglichen Praxis an den Standorten, im Lebenskundlichen Unterricht, in den Werk- und Familienwochen und insbesondere in der Einsatzbegleitung mit der Frage nach Gott und in dem Reden über Gott herausgefordert sind. Der gebotene Verweis auf die Prä-ambel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, in der auf die "Verantwortung vor Gott und den Menschen" hingewiesen ist, bietet Chance und Gelegenheit - jenseits eines christlich-religiös begründeten Redens über Gott - einen Kontext für das Gespräch herzustellen. Mit der Berufung auf Gott in unserer Verfassung verbindet sich nicht ein christlicher oder gar kirchlicher Monopolanspruch. Vielmehr kann mit dem konstitutiven Bezug auf Gott im Grundgesetz in elementarer Weise der Transzendenzbezug des gesamten menschlichen Lebens im Sinne seiner unveräußerlichen Würde geschützt und bewahrt werden.
Weil sich die Würde des Menschen in der Ebenbildlichkeit Gottes begründen lässt, sind Evolutionismus, Kreationimus und "Intelligent Design" Sinn- und Deutungsangebote, die das Reden über Gott nicht erschweren. Eher dürfte Gegenteiliges der Fall sein: Bislang ist das authentische und gelebte Reden über Gott allemal glaubwürdiger als der Versuch, den transzendentalen Bezug auszublenden.
Josef König Chefredakteur
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