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"Gesellschaft und Bundeswehr - Parallele Welten?"

Zuhören, vortragen, diskutieren: Militärbischof Mixa zu Gast am Zentrum Innere Führung

Bereits zum vierten Mal in seiner Amtszeit als Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr besuchte Dr. Walter Mixa, Bischof von Augsburg, diese besondere Einrichtung und stand zum Gespräch bereit. Mit seinem erneuten Aufenthalt in der alten Garnisonsstadt an Rhein und Mosel würdigte er die Innere Führung als bewährte Führungskultur in der Bundeswehr und als notwendig für die ethische Ausrichtung der Streitkräfte.

Im Mittelpunkt der Visite stand der Vortrag des Bischofs "Gesellschaft und Bundeswehr - Parallele Welten?". Im durch zahlreiche Lehrgangsteilnehmer gut gefüllten Forum des Hörsaalgebäudes, dem nach Wolf Graf von Baudissin, dem "Vater der Inneren Führung" benannten Saal, ist dieser mit einem großen Foto präsent. Hier ging Bischof Mixa auf den Dialog zwischen der Gesellschaft und der Bundeswehr, gerade im Zusammenhang mit den Auslandseinsätzen und dem Tod von Soldaten ein. In deutlichen Worten berichtete er von seinen unterschiedlichen Erfahrungen aus früheren Truppenbesuchen und zeigte sich erfreut, dass er mehrfach angefragt worden war, vor Soldaten über die "Kardinaltugenden" zu referieren.

In seinem Fazit sagte der Bischof für die Militärseelsorge wörtlich zu: "In uns werden Sie auch künftig verlässliche Begleiter und Ansprechpartner finden", um die Entwicklung hin zu Parallelwelten zu verhindern. In der anschließenden Diskussion zwischen Militärbischof Mixa und seinen Zuhörern ging es um die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der Bundeswehr auf der einen und der katholischen Kirche sowie anderen Konfessionen und Religionen auf der anderen Seite. Auch Themen, die die Kirche aktuell bewegen, wurden nicht ausgeklammert.

Militärbischof Dr. Mixa mit Kommandeur Brigadegeneral Bach und dem Stv. Kommandeur und Chef des Stabes Oberst i. G. Senger
Da das "Zentrum" und das Thema "Innere Führung" für Militärbischof Mixa nicht fremd sind, wurde er durch den Kommandeur, Brigadegeneral Alois Bach, zu Beginn sehr herzlich begrüßt. Hieran schloss sich ein Briefing für den Bischof, den Stellvertretenden Leiter des Militärdekanats Mainz, Militärdekan Gregor Ottersbach, und ihre Delegation an. Darin informierten General Bach und die Bereichsleiter über die aktuelle Bedeutung der Konzeption Innere Führung, auch für die Militärseelsorge. Waren doch in den vergangenen Monaten sowohl die Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 10/1 "Innere Führung" als auch die ZDv 10/4 über den Lebenskundlichen Unterricht neu gefasst worden. Zurzeit beginnt man in Koblenz, auch die vorhandenen Kompetenzen in der neuen "Zentralen Koordinierungsstelle Interkulturelle Kompetenz" (ZKIK) zu bündeln. Ferner wurden die Besucher über Entwicklungen in den Bereichen "Menschenführung" (Stichwort: "Führungsbegleitung in Militärischen Organisationen" (FMO)), "Politische Bildung" und der "Zentralen Ausbildungseinheit Recht" (ZAR) unterrichtet.

Besonders gewürdigt wurde in den Gesprächen die Beteiligung der Katholischen Militärseelsorge an der Arbeit des Zentrums, bereits seit einigen Jahren in der Person von PD Dr. Thomas R. Elßner, der in Koblenz als Pastoralreferent und Dozent wirkt.

Mehr Informationen über den Besuch in Koblenz auf katholische-militaerseelsorge.de und kmba.de, über den anschließenden Truppenbesuch in Zweibrücken berichten wir in der kommenden Ausgabe.

Jörg Volpers

Fotos: © Kompass / Volpers