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Pastoral- und Truppenbesuch in der Oberpfalz

Militärbischof Dr. Walter Mixa informierte sich über Einsatzbelastungen und Feldwebelausbildung

Pontifikalamt in der Garnisonkirche Herz Jesu in Weiden
Mit insgesamt 500 Soldatinnen und Soldaten – vom General bis zum Panzerschützen – und Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Weiden, feierte Militärbischof Dr. Walter Mixa in der bis auf die letzte Bankreihe gefüllten Garnisonkirche Herz Jesu ein Pontifikalamt, mit dem der Besuch des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr im oberpfälzischen Teil der Diözese Regensburg seinen Anfang nahm. Die nordöstliche Oberpfalz kennt Militärbischof Mixa noch aus früheren Jahren: Im Internat der Spätberufenenschule der Oblaten des heiligen Franz von Sales, am staatlich anerkannten, altsprachlichen Gymnasium in Fockenberg, nahe der Stadt Weiden, erwarb er 1964 das Abitur.

Der zweitägige Pastoral- und Truppenbesuch, der vor dem Beginn der diesjährigen Karwoche stattfand, galt dem von Pastoralreferent Helmut Brandl und Pfarrhelfer Herbert Sturm betreuten Militärseelsorgebezirk Weiden mit den weiteren Standorten Pfreimd, Oberviechtach und Grafenwöhr, der zum Katholischen Militärdekanat München zählt, das seit 2006 auch das Bundesland Baden-Württemberg umfasst.

Militärbischof Dr. Walter Mixa im Gespräch mit Lehrgangsteilnehmern des Feldwebellehrgangs
Fotos (4): © Kompass / König
Erste Gelegenheit, um mit den Bürgermeistern der Stadt, den Patengemeinden und Kommunalpolitikern sowie Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten der Mannschaftsdienstgrade der Einheiten in der Ostmarkkaserne ins Gespräch zu kommen, bot ein Empfang, zu dem Militärbischof Mixa in das Offizierheim einlud. Dabei konnte er sich davon überzeugen, dass die Integration der Soldatinnen und Soldaten sowohl am Standort als auch in der Region für die in der Kommunalpolitik Verantwortlichen ein wichtiges Ziel und bislang erfolgreich gelungen ist. „Soldatinnen und Soldaten in Uniform prägen auch in der Freizeit das Stadtbild, und niemand käme hier auf die Idee, Anstoß daran zu nehmen.“ In Gesprächen wurde außerdem darauf verwiesen, dass man sich mit der möglichen Schließung der Lehrgruppe C der Unteroffizierschule des Heeres darauf einstelle, „die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen“. Der Kommandeur des Panzerbataillons 104, Oberstleutnant André-Michael Abed, informierte in einem Lagevortrag den Militärbischof über den struktursicheren und enorm einsatzerfahrenen Verband, der mit bestmöglicher Integration, ohne Nachwuchsprobleme und mit dem weltweit modernsten Waffensystem, dem Leopard 2 A6, den militärischen Auftrag erfüllen kann. Mit Blick auf die Konfessionen der im Panzerbataillon 104 in Pfreimd dienenden Soldatinnen und Soldaten berichtete er, dass 453 konfessionell gebunden sind und 235 keiner Konfession angehören, was für die Militärseelsorge und den Lebenskundlichen Unterricht (LKU) gerade in der Neukonzeption als verpflichtender Ethikunterricht eine große Herausforderung ist. Sein Dank galt dem Engagement des Pastoralreferenten Helmut Brandl, den er als „einen Meister seines Handwerks“ lobte. Ebenso erinnerte Oberstleutnant Abed an die außerordentlich hohen Belastungen der Zeit- und Berufssoldaten und ihrer Familien, die in dem Wechsel zwischen Auslandseinsätzen und den sich anschließenden Truppenübungsplatz-Aufenthalten begründet sind.

Der Kommandeur Panzerbataillon 104 Oberstleutnant Abed begrüßt den Militärbischof in der Oberpfalzkaserne in Pfreimd.
Anschauliche Einblicke

Im Anschluss gab es die Gelegenheit, sich über einzelne Ausbildungsabschnitte an modernsten Schieß-, Gefechts- und Duellsimulatoren im Panzerbataillon 104 ein Bild zu machen. Abgeschlossen wurde der erste Tag in der Oberpfalzkaserne schließlich mit einer feierlichen Andacht unter freiem Himmel und den Gebeten der Soldatinnen und Soldaten des Panzerbataillons 104 sowie einem ausführlichen Gespräch des Militärbischofs mit Verantwortlichen im Pfarrgemeinderat und dem Mitarbeiterkreis. Dabei wurde mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass bei Truppenübungsplatz-Aufenthalten, die über ein Wochenende andauern, der Dienst am jeweiligen Sonntag gerade mit Blick auf Besinnung und Gottesdienst zu verrichten ist.

Militärbischof Dr. Walter Mixa mit Soldaten des Panzerbataillons 104
Oberstleutnant Bernhard Josef Henn, Kommandeur der Lehrgruppe C der Unteroffizierschule des Heeres, informierte zu Beginn des zweiten Tages des Pastoral- und Truppenbesuches des Militärbischofs über die Schwerpunkte in der Ausbildung zum Feldwebel im deutschen Heer, der Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Streitkräften in Grafenwöhr sowie über Vorhaben der Heeres-Unteroffizierschule, militärische Ausbildungsabschnitte und ethisch politische Bildung so zu verzahnen, dass angehende Feldwebel verantwortungsvoll die soldatische Grundpflicht zum „treuen Dienen“ und womöglich einem „tapferen Verteidigen“ erfüllen können.

Da bot es sich gleichsam an, dass Militärbischof Mixa zum Ende seines Besuches in Weiden vor 100 Soldaten im Filmsaal der Ostmarkkaserne in einem Grundsatzreferat die Bedeutung der Kardinaltugenden der Tapferkeit, der Klugheit, des Maßhaltens und der Gerechtigkeit gerade auch mit Blick auf den Beruf des Soldaten in Erinnerung rufen konnte.

Josef König

Weitere Bilder
Feierliche Andacht in der Oberpfalzkaserne
Fotos (2): © Kompass / König
Diskussion mit dem Militärbischof Dr. Walter Mixa nach seinem Grundsatzreferat zu den Kardinaltugenden mit Soldatinnen und Soldaten in der Ostmarkkaserne Weiden