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Weltfriedenstags-Feiern in Berlin, Aachen und Mühlhausen

Staatssekretär Thomas Kossendey mit Kardinal Georg Sterzinsky und Soldaten
Foto: © KMBA / Bierdel
Berlin, 28. Mai

Etwa 300 Soldatinnen und Soldaten lauschten den wundervollen Klängen des Stabsmusikkorps Berlin, als Georg Kardinal Sterzinsky sowie die Konzelebranten Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, Msgr. Hartmut Gremler, Katholischer Leitender Militärdekan Erfurt, Militärdekan Georg Pützer, Katholisches Militärpfarramt Berlin I, Pfarrer Wolfgang Schmidt und die Ministranten, Soldaten der 8. Kompanie des Wachbataillons, den Chorraum betraten. Erzbischof Sterzinsky hatte traditionsgemäß anlässlich des Weltfriedenstages Soldaten und andere Angehörige der Bundeswehr, die im Bereich des Erzbistums Berlin stationiert sind, zum Gottesdienst und anschließenden Empfang eingeladen.

Der Weltfriedenstag sei ein Anlass, auf Gemeinsamkeiten der Menschen und auf ihre gegenseitige Verständigung hinzuweisen, betonte der Kardinal. Das diesjährige Motto „Die Armut bekämpfen, den Frieden aufbauen“ wolle deutlich machen, dass Armut eine Gefahr für den Frieden sei. Die Bundeswehr habe den Auftrag, den Frieden über die nationalen Grenzen hinaus zu sichern, notfalls auch mit Waffen, wenn es keine anderen Mittel mehr gebe. Umso wichtiger sei es, das moralische Urteilsvermögen der Soldaten auszubilden. Der Lebenskundliche Unterricht, den die Militärseelsorger erteilten, leiste da einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der moralischen Urteils- und Handlungskompetenz der Soldaten. Die Militärseelsorger seien überall dort, wo Soldaten lebten und ihren Dienst verrichteten, um ihnen in allen wichtigen Fragen des Lebens Rede und Antwort zu stehen. In den Fürbitten wurde besonders der Soldatinnen und Soldaten in den Auslandseinsätzen gedacht.

Beim anschließenden Empfang im Bernhard-Lichtenberg-Haus hob der Parlamentarische Staatssekretär im BMVg Thomas Kossendey den unverzichtbaren Beitrag der Soldaten zur Schaffung und Erhaltung von Frieden und Stabilität in der Welt hervor. 7.169 deutsche Soldatinnen und Soldaten befänden sich weltweit im Einsatz, um für die gemeinsame Sicherheit einzutreten. Die Soldaten würden dort auch mit Verwundung und Tod konfrontiert. Gerade bei solchen Grenzerfahrungen sei die Militärseelsorge unverzichtbar. Viele der Kameraden suchten Halt und Orientierung im Glauben.

Als Vertreter der Soldaten sagte Brigadegeneral Christof Munzlinger dem Kardinal Dank für die geistige und körperliche Stärkung. Als Beauftragter des Generalinspekteurs für Erziehung und Ausbildung wies er nochmals auf die Notwendigkeit ethischer Bildung der Soldaten hin, bei der die Militärseelsorge wichtige Orientierungshilfe gebe.

Militärdekan Msgr. Gremler dankte Georg Kardinal Sterzinsky für die Gastfreundschaft und das gute Miteinander zwischen Ortskirche und Militärseelsorge.

Marlene Beyel



Bischof Reger und Militärdekan Schnettker im Aachener Dom
Foto: © Rudolf Langner
Aachen, 7. Mai

Der Aachener Dom bietet jedes Jahr eine glänzende Kulisse und einen würdigen Rahmen für den Friedensgottesdienst der Soldaten aus Aachen und dem Umfeld.

Dieses Jahr feierte Weihbischof Karl Reger mit fünf Konzelebranten eine heilige Messe.

Die großen Chorfenster des alten Gotteshauses blitzten im Sonnenlicht und die gerade renovierten Mosaiken leuchteten in Blau, Silber und Gold. Ca. 200 Soldatinnen und Soldaten nutzten den Frühlingstag, um gemeinsam für den Frieden zu beten.

Der Bischof dankte den Mitfeiernden für ihren Einsatz in der Bundeswehr, der dem Frieden und der Verteidigung der Menschenrechte diene. Er äußerte den Wunsch, auch in Zukunft möge der Dienst der deutschen Soldaten der Würde und dem Leben der Menschen zu ihrem Recht verhelfen. Als Christen seien wir in der Lage zu unterscheiden, was den Menschen wirklich diene und welches Tun ins Unrecht führe.

Nach dem Gottesdienst folgte ein Empfang im Saal der Katholischen Hochschulgemeinde Aachen. Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker, der Standortälteste und Stellvertretende Schulkommandeur der TSL/FSHT Aachen, Oberst Günter Selbert, und Hauptfeldwebel Norbert Kowalewski vom Pfarrgemeinderat begrüßten die Gäste mit kurzen Ansprachen. Bei Kanapees und Getränken ließ sich gut plaudern.

Als gegen 13:30 Uhr die letzten Gäste den Saal verließen, ging ein festlicher und fröhlich-kommunikativer Vormittag zu Ende.

Dieter Spoo




Oberstabsarzt als Messdiener mit Bischof Wanke
Foto: © Andreas Schedel
Mühlhausen, 6. Mai

Die Zeiger der Sakristeiuhr in der Pfarrkirche St. Josef rücken immer weiter vor. Gleich beginnt die Eucharistiefeier mit dem Bischof. Gespannte Aufmerksamkeit bei den Messdienern und den Lektoren in Uniform. Schließlich assistieren weder der Hauptgefreite noch der Oberstabsarzt jeden Tag einem Bischof in der Messe.

Doch der Erfurter Bischof Dr. Joachim Wanke nimmt die Anspannung heraus. Er unterhält sich mit jedem der Soldaten, interessiert sich für deren berufliches und persönliches Umfeld. Später in der Predigt wird er sein Anliegen noch vertiefen: „Diese Stunden sind für uns Anlass, derer zu gedenken, die aus Ihren Reihen und darüber hinaus Leib und Leben, ihre ganze Existenz für das Werk des Friedens und der Völkerverständigung einsetzen. Und derer, die ihr Leben dabei gegeben haben, wie auch jüngst ein Kamerad von Ihnen.“

Nach dem Gottesdienst ist den Messdienern und Lektoren die Erleichterung anzusehen. Es ist alles gut gelaufen und wenn ein Fehler passiert ist, hat es keiner mitbekommen. Jetzt freuen sich alle auf Steaks und Bratwürste vom Grill; natürlich auch auf eine zwanglose Begegnung mit dem Bischof und den Kameradinnen und Kameraden, die aus den Standorten Bad Frankenhausen, Sondershausen, Erfurt und Gotha nach Mühlhausen gekommen sind.

Markus Ramisch