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CD des Monats

Jan Delay „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“

Der Mann mit den tausend Namen ist zurück! Jan Delay bringt mit seiner gefeierten Band Disko No.1 sein drittes Soloalbum „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ auf den Markt und wird sogleich mit reichlich Airplay beschenkt.

Schon vor drei Jahren, anlässlich seines zweiten Albums „Mercedes Dance“, entschied Jan Delay aka Eißfeldt aka Delay Lama aka Sir Dance-a-Lot: „Reggae ist tot, jetzt ist Funk dran“, und scheinbar hat sich das bis heute nicht geändert. So kommt „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ gewohnt – und geliebt – Soul- und Funk-lastig daher und reißt uns hinein in die Glitzerwelt des Jan Delay „von Düsseldorf bis Bitterfeld“.

Durch die komplette Platte ziehen sich Bläsersätze als würde es keinen Morgen geben. Dazu tanzt sich Jan Delay mit Wortwitz und intelligenten Texten durch sein Album. Als ersten Ohrwurm präsentiert uns der Delay Lama „Oh Jonny“, den wohl derzeit meist gespielten Song in den Rundfunkanstalten. Dass die Soul- und Funk-Anteile aber noch zu toppen sind, hört man bei „Überdosis Fremdscham“ oder auch dem Opener „Showgeschäft“.

Über ein Jahr saß Jan Delay mit seinem Co-Produzenten Kasper „Tropf“ Wiens (bekannt von Dynamite Deluxe) an den zwölf neuen Songs des Albums – und das Ergebnis ist über weite Strecken einfach grandios. Hinzukommen die Perfektion und der Spaß, die sich bei über 150 Auftritten zwischen Jan Delay und seiner Band Disko No.1 eingestellt haben.

Nach dem Prinzip Hoffnung sind die leiseren Töne auf „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ gestrickt: „Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo diese Mucke her“, verspricht Jan Delay zum Beispiel in „Hoffnung“.

Mit seinem „Rave against the machine“ rettet uns Delay vor dem Herbstblues und macht Geschmack auf den nächsten Sommer. Wer diesen nicht mehr abwarten kann, sollte sich den Sommer ins Wohnzimmer holen oder Jan Delay & Disko No.1 auf einem ihrer vielen derzeitigen Livekonzerte besuchen!

Theresa Büsch