Der eintägige Intensivkurs über Ethikunterricht im Rahmen der jährlichen Fortbildung auf Dekanatsebene im Frühjahr d. J. in Laboe bei Kiel hatte bei den Militärseelsorgern/-innen den Wunsch nach einer Vertiefung geweckt. So bestand – auf Einladung des Leitenden Dekans in Kiel, Msgr. Rainer Schadt – Anfang Oktober im Edith-Stein-Haus in Parchim die Gelegenheit, sich - auf der Basis der im Januar in Kraft gesetzten ZDv 10/4 - der neuen Herausforderung des Lebenskundlichen Unterrichts als berufsethischem Unterricht zu stellen und sich mit dem Thema „Didaktik und Methodik der ethischen Bildung“ auseinanderzusetzen.
Im Wechsel von Vortrag, Plenumsgespräch, Gruppenarbeit und Rollenspiel haben sich die Teilnehmer intensiv und engagiert nicht nur mit verschiedenen Begründungssystemen ethischer Normen beschäftigt und Schritte einer ethischen Urteilsfindung erarbeitet, sondern auch durch praktische Anwendung im Sinne handlungsorientierter Erwachsenenbildung verschiedene Methoden kennengelernt und Unterrichtsbausteine zu einzelnen Themen aus dem Curriculum der neuen ZDv erstellt. Besonderes Augenmerk wurde auf das Prinzip der Doppelwirkung als dem Grundprinzip der Ethik überhaupt gelegt und dieses auf konkrete Einzelfälle angewandt. Auf dieser Basis schließlich konnten auch die vom Zentrum Innere Führung kürzlich herausgegebenen Arbeitsblätter zu einzelnen Curriculum-Themen gewürdigt und kritisch reflektiert werden.
Das positive Echo, das diese Veranstaltung am Ende fand, machte nicht nur die Wichtigkeit der Beschäftigung mit den angesprochenen Themenaspekten deutlich, sondern ließ auch den Wunsch nach einer Fortsetzung durchscheinen. Doch gelingen konnte diese Veranstaltung besonders aufgrund der bemerkenswerten Bereitschaft aller zur lebhaften und konzentrierten geistigen Mitarbeit; dafür sei ihnen ausdrücklich gedankt.