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Liebe Leserinnen und Leser, | In eigener Sache: Die Redaktion hat mit Jörg Volpers einen Kollegen gefunden.
Josef König | Staat und Kirche sind in Deutschland historisch begründet getrennt. Für die Soldatinnen und Soldaten in den Streitkräften, aber auch für die Bundesrepublik Deutschland liegen die Vorteile auf der Hand: gemeinsame Angelegenheiten werden einvernehmlich geregelt und so versteht es sich nahezu von selbst, dass gleichsam keiner "über den Tisch gezogen" werden kann. Gemeinsame Angelegenheiten im Interesse der Soldatinnen und Soldaten sowie der Familienangehörigen so zu regeln, dass eben dies nicht eintreten kann, gelingt umso besser, je mehr Verständnis für die Belange des jeweiligen Partners und seine Gründe aufgebracht werden kann.
Daran ist beharrlich zu arbeiten, denn Kirche ist keine zivilgesellschaftliche Nichtregierungsorganisation, sondern erfährt ihre Begründung aus der Frohen Botschaft des Evangeliums und nicht etwa aus staatskirchenrechtlichen Vereinbarungen. Trotzdem: diese sind von großer Bedeutung, weil sie eine geeignete Grundlage bilden, um eben das zu regeln, was für die ungestörte Ausübung des Glaubens im staatlichen Hoheitsbereich notwendig ist und diese sichert.
Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Bischof Dr. Walter Mixa (Augsburg), hat sich deshalb vorgenommen, die diesjährige Gesamtkonferenz der katholischen Militärgeistlichen, Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen in diesen Fokus zu stellen. Es geht ihm darum, aktuelle Herausforderungen im Staat-Kirche-Verhältnis zu benennen und im Dialog mit Verantwortlichen aus Politik und Streitkräften und denen, die in der Praxis und an der Basis in Verantwortung stehen, fruchtbar zu machen. Dies ist mit ein Grund dafür, warum sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe der Zeitschrift des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr, Kompass. Soldat in Welt und Kirche, sowohl vom Grundsatz her als auch in Interview und Kommentar mit diesem Thema befasst.
In eigener Sache kann darüber informiert werden, dass die Redaktion mit Jörg Volpers einen Kollegen gefunden hat, der Sie zukünftig darüber informieren wird, wie Katholische Militärseelsorge vor Ort praktisch wirkt.
Aus aktuellem Anlass finden Sie ebenfalls in dieser Ausgabe einen Beitrag von Herrn Prof. Dr. Beestermöller (Institut für Theologie und Frieden), der in seiner ethischen Wortmeldung der Frage nachgeht, ob der Staat unschuldige Menschen töten darf. Seine ethische Wortmeldung bezieht sich auf die Einlassungen des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, die in den vergangenen Wochen für kontroverse Diskussionen in der Politik sorgten, aber auch unter den Soldatinnen und Soldaten gerade in der Luftwaffe zu leidenschaftlichen Debatten führten. Einfach ist dieses für niemanden zu beantworten. Prof. Dr. Beestermöller jedoch zielt mit seinem Beitrag darauf ab, jenseits einer juristischen Fachdebatte den Blick für die ethische Dimension zu öffnen.
Josef König, Chefredakteur
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