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Fast die Hälfte des Lebens im Dienst der Militärseelsorge

Soldat, Pfarrhelfer und Personalrat im Nordwesten

Pfarrhelfer Rudolf Brinkmann
Rudolf Brinkmann (51 Jahre) ist in Lastrup im südoldenburgischen Teil des Bistums Münster groß geworden. Nach der Handelsschule absolvierte er die Fachoberschule Technik in Cloppenburg. Die Kirchengemeinde St. Petrus sah ihn als Ministranten aufwachsen. Aber nicht nur der Dienst am Altar lag ihm am Herzen, sondern auch die Messdiener-Zeltlager und die katholische Landjugendbewegung.
Für den 1. Juli 1978 lag dann der Einberufungsbescheid auf dem Tisch. Es ging nach Budel in den Niederlanden. Gleich zu Beginn der Grundausbildung stellte sich die Frage nach einer längeren Verwendung bei der Bundeswehr, so dass aus dem Grundwehrdienstleistenden ein SaZ 4 wurde. Hier entstand der erste Kontakt mit der Militärseelsorge, namentlich mit Militärpfarrer Heinrich Josef Weckenbrock und Pfarrhelfer Wolfgang Tautz. In diese Zeit fiel, nach Dienstschluss, die Ausbildung zum Bürokaufmann.

Für die weitere berufliche Entwicklung geschah noch etwas Bedeutendes. Dem Kompaniechef war aufgefallen, dass er über einen StUffz verfügt, der immer wieder für kirchliche Veranstaltungen Sonderurlaub beantragt. Da nun dieser Vorgesetzte des Öfteren mit dem Militärpfarrer zusammenkam und das Gespräch auf Pfarrhelferstellen kam, fiel der Name des StUffz Brinkmann, der ja bald seine Zeit um hatte. Die Idee war geboren. Seine "Stellenbeschreibung" bekam Rudolf Brinkmann dann von Pfarrhelfer Tautz. Das bewog den damaligen Ausscheider, sich bei Wehrbereichsdekan Dr. Quiter in Hannover zu bewerben.

Es ist die Kombination von kirchlicher Arbeit mit der Bundeswehr, die Brinkmann fasziniert und begeistert hat. So begann seine Tätigkeit als Pfarrhelfer beim Kath. Standortpfarrer in Oldenburg am 1.8.1982. Sein erster "Chef" war Militärdekan Pater Egbert Bessen. Diese Faszination und Begeisterung trägt somit bereits über 25 Jahre. Den Grundkurs "Theologie im Fernkurs" schloss er bereits im März 1985 ab. Im Jahre 1990 erfolgte die Ausbildung zum Sakristan der Diözese Münster. Die ehrenamtliche Arbeit in der Reservistenkameradschaft Lastrup und als Bezirksvorsitzender der Kolpingfamilien des Dekanates Löningen lassen noch einmal deutlich werden, das "zwei Herzen" in der Brust des Rudi Brinkmann schlagen, die in der Arbeit als Pfarrhelfer in der Militärseelsorge zusammenkommen.

Engagement bleibt selten verborgen, und so wurde Rudi Brinkmann 1996 zum Sprecher der Pfarrhelfer im damaligen Wehrbereich II gewählt. Als solcher hat er seitdem Sitz und Stimme im Bezirkspersonalrat. Im Jahre 2000 wurde er zum Vorsitzenden gewählt und hat dieses Ehrenamt noch heute inne. Die Mitgliedschaft und der Vorsitz im BPR machen eine Menge zusätzlicher Arbeit, auch in der Freizeit. Im Jahre 2002 erfolgte mit abgeschlossenem KpFw-Lehrgang in Sonthofen die militärische Beförderung zum Hauptfeldwebel der Reserve. Somit finden nicht nur "dienstliche" Zuordnungen zur übenden Truppe statt, sondern auch mehrere Reserveübungen innerhalb seiner Truppenteile im Seelsorgebezirk. Sein Einsatz für Soldaten und insbesondere deren Familien fand besonderen Ausdruck, als ihm im November 2002 durch Verteidigungsminister Peter Struck das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold verliehen wurde.

Herr Brinkmann lebt mit seiner Frau, zwei Töchtern und seiner Mutter in Lastrup. Hier liegen auch das Fundament und die Kraftquelle für ihn - in der Familie, im Glauben und in den Menschen, denen er bei der Arbeit und in der Freizeit treuer und helfender Wegbegleiter ist.

Etwas über 24 Jahre dauerte die Pfarrhelferzeit in Oldenburg, bevor Rudolf Brinkmann zum 1.1.2007 nach Delmenhorst versetzt wurde und dort nun mit Militärpfarrer Thomas Funke das "Seelsorgeteam" bildet. Die Feier zum 25-jährigen Dienstjubiläum fand aber an seiner alten Wirkungsstätte in Oldenburg statt. In dieser Zeit haben ihn fünf Militärpfarrer, ein Pastoralreferent und ein Gemeindereferent auf seinem Weg begleitet.

Thomas Funke / Jörg Volpers