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CD des Monats

Rooney: Calling The World

"Oh nein, eine neue Platte mit Gitarren-Geschrammel", so mag man ja denken, wenn man die Anfänge von Rooneys neuer Platte hört, aber so kann man sich täuschen!

Mit ihrer zweiten Platte haben Rooney es geschafft, an ihr erstes Album aus dem Jahre 2003 anzuknüpfen. Zwar hat das volle vier Jahre gedauert und auch zwei fertige Alben landeten in dieser Zeit in der Verdammnis, aber nun sind die fünf Sunny-Boys aus Kalifornien wieder da. Und das kann sich hören lassen! Neben dem starken 80er Einfluss ist zudem die Liebe zu 70er-Rocktönen zu hören, die sich vor allem in dem Lied "I Should've Been After You" abzeichnet, bei dem den fünfen sogar eine stattliche Rockoper gelungen ist. Zudem zu bewundern ist, dass Rooney alle ihre Texte und ihre Musik selber schreiben, was in der heutigen Zeit ja nicht mehr allzu oft vorkommt.

Wahrscheinlich hätte 1999 bei der Gründung der Band keiner der fünf Bandmitglieder gedacht, dass sich acht Jahre später so ein Erfolg einstellt. Eigentlich war Rooney nämlich nicht mehr als ein Anti-Liebeskummer-Projekt, als sich Songwriter Robert Schwartzman und Gitarrist Taylor Locke in dasselbe Mädchen verliebten - die Auserwählte allerdings von beiden nichts wissen wollte. Nach und nach gesellten sich dann Schlagzeuger Ned Brower, Keyboarder Louie Stephens und Bassist Matthew Winter hinzu.

"When Did Your Heart Go Missing?", heißt die erste Single- Auskopplung des Albums und landete direkt auf Platz eins der Airplay-Charts. Die Single singt sich unwiderstehlich in die Ohren des Hörers, nistet sich dort ein und lässt sich auch erst mal nicht vertreiben. "What for" bringt dabei den ruhigen Aspekt der CD hervor und zeigt, dass das Album etwas für jeden offenbart. Ob ruhig oder rockig, Rooney hat alle Gefühle auf eine Scheibe gepackt. Ihre sentimentale Seite zeigen Rooney auch bei "Help Me Find My Way", welches sie Robert Schwartzmans verstorbenem Vater, Filmproduzent Jack Schwartzman, widmeten. Will man alle Feinheiten des Albums erkennen, sollte man sich aber Zeit nehmen und nicht nur in alle Lieder mal "reinhören".

Theresia Büsch