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Eine nicht alltägliche Offiziers-Arbeitsgemeinschaft in Mühlhausen

Matthew Man-Oso Ndagoso, Bischof der Diözese Maiduguri in Nigeria, stand Rede und Antwort vor Offizieren des Artillerieregimentes 100 und des Artillerieaufklärungsbataillons 131 in Mühlhausen. Im Rahmen einer vom Hilfswerk missio (mit Diözesanreferent Rudolf Höhne) veranstalteten Besuchsreise hielt sich der nigerianische Bischof in Pfarreien und Institutionen in den Bistümern Erfurt und Magdeburg auf. Sein Besuch beim Katholischen Standortpfarrer Mühlhausen, Markus Ramisch, und den Angehörigen der Bundeswehr sollte über die schwierigen gesellschaftlichen und religiösen Verhältnisse in seiner Heimat informieren.

Das tat der 47-jährige Oberhirte sehr lebhaft und engagiert. Bischof Matthew - das spürten die anwesenden Offiziere sofort - liegen die Menschen in seinem Bistum am Herzen, egal ob sie Christen oder Muslime sind. Darum setzt sich der Bischof in seiner Diözese für ein gutes Miteinander der beiden großen Religionen ein.

In seinem Vortrag verschwieg er auch nicht die Rückschläge, die es auf diesem Weg gegeben hat und wahrscheinlich auch in Zukunft noch geben wird: So hatte die Veröffentlichung der dänischen Mohammed-Karikaturen auch in seinem Bistum zu blutigen Unruhen und Auseinandersetzungen zwischen den Religionen geführt. Sogar als ein befreundeter Priester in diesem Zusammenhang ermordet wurde, hörte Bischof Matthew nicht auf, sich persönlich für die Verständigung zwischen Christen und Muslimen zu engagieren.

In der ausschließlich auf Englisch geführten Aussprache interessierten sich die Offiziere für die Einschätzung des Bischofs über die Zukunft Afrikas. Im Hinblick auf die sprichwörtliche Vetternwirtschaft bemerkte dieser: "Afrika braucht Politiker, die Afrika lieben."

Der Standortälteste und Kommandeur des Artillerieregimentes 100, Oberst von Rohr, bedankte sich am Ende der Offiziers-Arbeitsgemeinschaft mit einer Holzstatue der Heiligen Barbara. Die Schutzheilige der Artillerie soll den Gast an seine Begegnung mit den Offizieren in Mühlhausen erinnern. Oberst von Rohr hob in seiner kurzen Dankesrede besonders die Authentizität der "Informationen aus erster Hand" und das persönliche Zeugnis von Bischof Matthew Man-Oso Ndagoso hervor.

Markus Ramisch