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CD des Monats: Fettes Brot: "Strom und Drang" | | Demonstrierender Humor, wandelbarer Stil und doch noch die Alten: Fettes Brot sind wieder da und die drei Hanseaten haben ein wunderbares Album mitgebracht. "Strom und Drang" erobert seit März unser Gehör.
1992 gründen Doktor Renz (Martin Vandreier), König Boris (Boris Lauterbach) und Björn Beton (Björn Warns) zusammen mit zwei weiteren Hamburger-Vorstadt-Gymnasiasten die Band Fettes Brot. Nachdem sie dann 1993 ihren Platenvertrag bei dem (damals noch) kleinen Hamburger Hip-Hop Label Yo Mama bekommen hatten, fielen sie 1995 mit "Nordisch by Nature" in der gesamten Hip Hop Szene auf.
"Strom und Drang" ist das achte Album, das Fettes Brot auf den Markt bringen. Eröffnet wird das Album mit den Zeilen "Wir sind jung, wir sind frei, das ist unsere Stadt. Wir haben nichts zu verlieren" und so einen selbstbewussten Anfang kann man nur jedem neuen Album wünschen. Weiter geht es mit der ersten Single-Auskopplung "Bettina, zieh dir bitte etwas an". Hört man dieses aufgrund der vielen, von den Broten nicht gewohnten, Elektro-Beats anfangs skeptisch, so ist man am Ende doch restlos begeistert.
Mit "Das traurigste Mädchen der Stadt" ist ihnen die beste Mischung aus Hip-Hop und Elektro gelungen, und das Ganze wird auch noch abgerundet durch den Gesang von Mias Mieze. Herausragend ist auch "Ich lass dich nicht los". Zusammen mit Finkenauer, der auch schon auf dem letzten Album sein Talent zusammen mit den Broten zu Gehör brachte, erzählen Sie die Geschichte eines Stalkers. Dieser lernt ein Mädchen im Internet kennen und das Lied beschreibt die Folgen der daraus resultierenden einseitigen Liebe.
"Das Allererste Mal" und "Schieb es auf die Brote" sind zwar textlich nicht die Höhenflüge der Platte, aber trotzdem unverzichtbar. Mit "Automatikpistole" haben die Brote einen Nachfolger für "An Tagen Wie Diesen" herausgebracht und es folgt mit "1€ Blues" und "Hörst du mich?" der krönende Abschluss des gesamten Platte.
Zu dem rundum gelungenen Album ist eigentlich nur noch eins zusagen: "Macht weiter so!"
Theresia Büsch
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