40 |
Vordenker, Wegbereiter und Repräsentant des LaienapostolatsZum 25. Jahresgedächtnis an Oberst Dr. phil. Helmut Korn* 4. November 1924 in Flörsheim/Main
† 12. Juni 1983 in Ulm
Ritter des Ordens vom Hl. Papst Silvester,
Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Schon 1956, in den ersten Tagen der Bundeswehr, spürte Helmut Korn als Oberleutnant gleichgesinnte Offiziere auf, die wie er selbst aus moralischer Verpflichtung gegenüber der jungen Bundesrepublik Deutschland Soldat geworden waren. Seine Idee war es, in einer vom Glauben geprägten Gemeinschaft als Katholiken in der Bundeswehr, als Soldaten in der Kirche sowie als katholische Soldaten in Staat und Gesellschaft Flagge zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen. Oder wie er es 1982 rückblickend ausdrückte: „Wir wollten und wollen Kirche, Christen und Soldaten sein, christkatholische Soldaten!“
So wurde 1961 mit seiner Hilfe der Königsteiner Offizierkreis (KOK) gegründet. Dieser Kreis wählte ihn 1962 zu ihrem Sprecher, als der er alle zwei Jahre bis 1970 bestätigt wurde.
Lange trug Korn sich mit dem Gedanken, den KOK zu einer Gemeinschaft für alle Soldaten zu öffnen. Er war zutiefst von dem Schriftwort überzeugt: „Denn es gibt kein Ansehen der Person bei Gott“ (Röm 2,11). Als 1970 eine tragfähige Grundlage geschaffen war, öffnete der KOK sich unter seiner Führung zur größeren Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS). Er wurde zum Bundessprecher der GKS gewählt und blieb es bis 1977.
Neue Strukturen der Laienmitarbeit nach Konzil und Würzburger Synode erforderten auch neue Organisationsformen. Die Delegierten im Jurisdiktionsbereich des Katholischen Militärbischofs wählten Oberst Helmut Korn 1977 zum Vorsitzenden der Zentralen Versammlung (ZV), dem höchsten Laienberatungsgremium des Militärbischofs vergleichbar einem Diözesanrat, die er bis 1982 leitete. Trotz aller Belastung – zu dieser Zeit war er Büroleiter des Beauftragten des Generalinspekteurs für Erziehung und Ausbildung in der Bundeswehr – fand Dr. Korn noch Zeit, seine Gedanken schriftlich zu fixieren. Er wirkte entscheidend am Buch der GKS „Wenn Soldaten Frieden sagen ...“ (1974) mit, erarbeitete die ersten Thesen zum Frieden (1968/69) und trug maßgeblich zur Abfassung der „Standortbestimmung 1982 der GKS: Frieden in unseren Tagen – Frieden in Zukunft“ bei. Noch im Mai 1983 hat er bei der 22. Woche der Begegnung in Untermarchtal an der Erklärung der GKS zum Wort der Bischöfe „Gerechtigkeit schafft Friede“ mitgewirkt.
Paul Schulz
|
|