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Liebe Leserinnen und Leser,

"... denn es gilt auch hier der Grundsatz, dass der Sport nicht das wettmachen kann, was durch Fehlentscheidungen in der Politik verursacht worden ist."
Können Sie sich noch daran erinnern? Am 13. Juli 2001, also vor nun sieben Jahren, wurde Peking (Beijing) auf der 112. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Ausrichter der Olympischen Sommerspiele 2008 gewählt. Peking setzte sich gegen die mitbewerbenden Städte Paris, Toronto, Osaka und Istanbul durch.Während auf Pekings Plätzen und Straßen gefeiert wurde, kritisierten die Entscheidung vor allem Menschenrechtsorganisationen, Dissidenten und Exiltibeter in vielen Teilen der Welt. Die Spannweite der Reaktionen auf die Entscheidung reichte von "historischer Fehleinschätzung" und "Belohnung für ein korruptes Regime" bis hin zu einem Vergleich mit den Olympischen Spielen von 1936, die von den Nationalsozialisten als Propagandamittel missbraucht worden waren. Festzustellen war auf jeden Fall, dass das IOC bemüht war, die Frage der Menschenrechte und der Demokratisierung Chinas im Auswahlverfahren für die Spiele 2008 nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken.

Zwischenzeitlich verhält es sich jedoch, bezogen auf die Menschenrechtsfrage, anders. Sie steht nach den Ereignissen um die Niederschlagung der Autonomiebestrebungen in Tibet im Vordergrund. Beschränkungen der Reisefreiheit, Verschärfungen der Visabestimmungen sowie weitere restriktive Rahmenbedingungen vor Ort machen es nicht leicht, diese Spiele gleichsam nur und ausschließlich im Lichte des friedlichen Wettstreites der Olympioniken zu beurteilen.

Die Olympischen Sommerspiele heißen offiziell "Spiele der XXIX. Olympiade". Unter dem Slogan "One World, One Dream" beginnen am 8. August 2008 die Wettkämpfe. Die Bundeswehr ist einer der wichtigsten Förderer des Hochleistungssports in der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Spitzensport-Förderung der Bundeswehr stellt sie für Sportlerinnen und Sportler optimale Bedingungen für ihre athletische und berufliche Laufbahn sicher. Es gibt keinen Spitzenverband des Deutschen Olympischen Sportbundes, der nicht von der Förderung der Bundeswehr profitiert.

Grund genug also, um in der Zeitschrift des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr, Kompass. Soldat in Welt und Kirche, die Olympischen Sommerspiele 2008 in den Mittelpunkt der Ausgabe Juli/August zu stellen. Und dass die gesamte Redaktion dabei "Daumen drücken" wird, versteht sich von selbst, denn es gilt auch hier der Grundsatz, dass der Sport nicht das wettmachen kann, was durch Fehlentscheidungen in der Politik verursacht worden ist.

Josef König
Chefredakteur