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Premiere des Basiskurses "Psychosoziale Notfallversorgung" | | Extremereignisse benötigen besondere seelsorgerliche Unterstützung für Soldatinnen, Soldaten und deren Angehörige: Mit neuen Fortbildungen soll die vorhandene Kompetenz erweitert und Rollensicherheit vermittelt werden.
Wer nach "Psychosoziale Notfallversorgung" (PSNV) googelt, landet ziemlich schnell auf der Internetseite des Malteser Hilfsdienstes. Mit der Hilfe für Helfer, also der Unterstützung von Einsatzkräften wie z. B. Feuerwehr, Rettungsdienst, Streitkräften, mit der Krisenintervention sowie der Notfallseelsorge als Unterstützungssystem für Betroffene und Angehörige beschäftigt sich diese große katholische Hilfsorganisation seit vielen Jahren. Grund genug, mit "den Maltesern" zusammen ein neues Fortbildungskonzept im Bereich der "Psychosozialen Unterstützung" (PSU) aufzubauen, das sich nicht zuletzt auf die Erfahrungen im Einsatz und im Grundbetrieb der Bundeswehr stützt.
Das erste Basismodul zur PSNV fand im Sommer für 13 Militärpfarrer und Pastoralreferenten in Berlin quasi als Pilotkurs statt. Truppenpsychologin Clivia Langer und der österreichische Militärdekan Erich Hitz erklärten die Vielfalt der Begriffe rund um die PSU und vermittelten bewährte Kommunikationsmodelle in Einzelgesprächen. Tod, Trauer, Trauerrituale nahmen einen breiten Raum in Vortrag und Diskussion ein. Die zum großen Teil erfahrenen Seelsorger konnten dabei ihre Kenntnisse und auch ihre Schwierigkeiten mit einbringen. So bestand großer Gesprächsbedarf zum Umgang mit Schwerverletzten und zur gottesdienstlichen oder säkularen Gedenkfeier nach Unglücksfällen. Viele Themen wie Überbringen einer Todesnachricht mussten von Art und Umfang her jedoch in den Aufbaukurs vom 26. bis 30. Januar 2009 verschoben werden.
Auch wenn nach den Erfahrungen aus diesem Basiskurs noch nachzusteuern ist, erweist es sich bereits jetzt als großer Vorteil, dass kein "Produkt von der Stange eingekauft" wurde, sondern die Rolle der Militärseelsorger/-innen im System Bundeswehr und im Psychosozialen Netzwerk - also in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Dienst, den Psychologinnen und Psychologen sowie dem Sozialdienst - besondere Berücksichtigung findet.
Petra Hammann
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