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CD des Monats - Peter Fox "Stadtaffe"

Nach knapp 10 Jahren wandelt ein Elftel "Seeed" derzeit auf Solopfaden. Der "Stadtaffe" Peter Fox - auch bekannt als Pete Fox und Enuff - klettert derzeit mit seinem ersten Soloalbum aus dem Käfig in die Charts.

Seine Herkunft von Seeed verheimlicht Peter Fox, mit bürgerlichem Namen Pierre Baigorry, nicht, aber neben den bekannten Dancehall-Beats lässt sich eine ganze Menge Neues entdecken. So wurde das gesamte Album mit Unterstützung des 40-köpfigen Filmorchesters Babelsberg aufgenommen - vielleicht nennt Peter die Musikstilrichtung seines neuen Albums auch deswegen "Tanzbare Filmmusik".

Eingeleitet wird das Album mit "Alles neu", welches direkt alle Facetten des neuen Albums in sich vereint. "Schwarz zu Blau" beschreibt einen Streifzug durchs nächtliche, dreckige Berlin mit den gewohnt harten Beats von Seeed. Einen krassen Gegensatz nicht nur literarisch, sondern auch musikalisch dazu bildet "Haus am See". Hier wird die Geschichte einer idyllisch lebenden Familie erzählt, unterstützt von gut komponierten Streichersätzen und dezenten Einwürfen der Background-Sängerinnen.

Wunderbar ruhig und sentimental werden wir durch "Ich Steine, Du Steine" überrascht, bevor es mit Sehr-guter-Laune-Musik weitergeht. Im Namensgeber "Stadtaffe" zeigt Fox noch einmal sein ganzes Talent. Beendet wird das Album von einem Duo Peter Fox mit Vanessa Mason. Auf der Limited Edition bekommt man zudem zwei sehr hörenswerte Instrumentalstücke geboten.

Alles in allem spielt Peter Fox "ganz großes Kino", zu dem er seine eigene Filmmusik geschrieben hat. Aus dem einfachen Versuch, ein Solo-Album auf die Beine zu stellen und einfach mal etwas Neues auszuprobieren, hat er ein Album mit Texten auf hohem Niveau der Rap-Kunst, zum Glück ohne die typischen textlichen, aber mit überraschenden musikalischen Inhalten geschaffen.

Theresia Büsch