21 
           

Totengedenken für Militärbischof a. D. Elmar Maria Kredel

Militärbischof Mixa würdigt seinen Vorvorgänger.
Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr und Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, hatte für Ende Oktober nach München zu einer Akademieveranstaltung im Kardinal-Wendel-Haus sowie einem Gedenkgottesdienst in der Bürgersaalkirche für den verstorbenen Erzbischof von Bamberg und Katholischen Militärbischof Dr. Elmar Maria Kredel eingeladen.

In der Feierstunde wurden die Verdienste und der Einsatz von Militärbischof Kredel (1978-1990) gewürdigt. Frau Archivoberrätin Dr. Monica Sinderhauf, Archivarin im Katholischen Militärbischofsamt, referierte als Historikerin, und General a. D. Friedhelm Koch, ein Zeitzeuge, erinnerte aus der Sicht des organisierten Laienapostolates an den Militärbischof.

Frau Dr. Sinderhauf zeigte in ihrem Vortrag den Lebensweg des dritten Militärbischofs in der Bundesrepublik auf. In den ersten Jahren seiner Amtszeit beherrschte die schwierige Debatte um die atomare Nachrüstung (NATO-Doppel-beschluss 1979) die politische Öffentlichkeit. Kredel orientierte sich an der Friedensethik der Päps-te, der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils und an dem Wort der Deutschen Bischöfe "Gerechtigkeit schafft Frieden" (1983). Zugute kam Militärbischof Kredel auch das Institut für Theologie und Frieden, das er unmittelbar nach seiner Berufung als Militärbischof gegründet hatte. 1986 erhielten die Militärordinariate in der katholischen Kirche eine moderne gesetzliche Regelung. Die entsprechende Neufassung der Statuten für den Jurisdiktionsbereich des Katholischen Militärbischofs trat am 1. Januar 1990 in Kraft. Zu Kredels letzten Amtshandlungen gehörte der Aufbau der Katholischen Militärseelsorge im Bereich der Bundeswehr Ost. Erzbischof Elmar Maria Kredel habe zwölf Jahre lang die Katholische Militärseelsorge mit großer Behutsamkeit geführt und seinem Nachfolger ein solides Fundament hinterlassen, resümierte Frau Dr. Sinderhauf zum Schluss ihres Vortrages.

Auch junge Soldaten der Münchner Bundeswehr-Universität nehmen an dem Gedenkgottesdienst teil.
General a. D. Koch stellte anhand einiger Ereignisse aus der Amtszeit von Militärbischof Kredel dessen Einstellung zur organisierten Laienarbeit dar. Kredel habe gewusst, dass es ohne Strukturen nicht gehe. Jedoch sei ihm das Engagement der Christen in der Bundeswehr insgesamt, insbesondere der katholischen Soldaten, auch außerhalb der Organisationsstrukturen immer sehr wichtig gewesen. Militärbischof Kredel habe die Militärgeistlichen zur Hilfe und Zuwendung angehalten, damit die Soldaten ihre schwierigen Aufgaben gewissenhaft und verantwortungsbewusst erfüllen konnten. Dafür seien die Soldaten und Mitarbeiter in der organisierten Laienarbeit in der Katholischen Militärseelsorge Erzbischof Elmar Maria Kredel über den Tod hinaus dankbar. Auch zukünftig bedürfe es des Engagements der Laien in der Militärseelsorge, sagte Friedhelm Koch als Schlussbemerkung.

Militärbischof Dr. Walter Mixa würdigte Erzbischof Kredel als stillen, demütigen, frommen Priester. Soldatische Tugenden seien ihm nicht fremd gewesen, er habe aus ihnen gelebt. In den schweren Jahren des Krieges habe er gelernt, Kameradschaft und Geduld als hohe Güter wertzuschätzen. In jener friedensbewegten Zeit der nuklearen Nachrüstungsdebatte, mit nicht selten verbalen Übergriffen auf die Soldaten der Bundeswehr, sei der sonst so ruhige und zurückhaltende Erzbischof Elmar Maria in Rage geraten. Mit aller Klarheit habe er solche „Kritiker“ in ihre Schranken gewiesen.

Militärbischof Mixa lud alle Anwesenden zur Eucharistiefeier in die Bürgersaalkirche ein, um Dank zu sagen für Lebenszeugnis und Dienst von Erzbischof Elmar Maria und für den hochgeschätzten Soldatenseelsorger des Ersten Weltkrieges, den seligen Pater Rupert Mayer SJ.

Marlene Beyel