Militärdekan Schnettker (2. v. re.) und Oberst Stichling (re.) begrüßen Kardinal Lehmann im Osteiner Hof.

Zu ihrem jährlichen Gedankenaustausch trafen sich der Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, und der Befehlshaber im Wehrbereich II, Generalmajor Bernd Diepenhorst, Ende Oktober in den repräsentativen Räumen des Osteiner Hofes in Mainz. In Begleitung seiner Stabsabteilungsleiter empfing der Befehlshaber den Kardinal und Repräsentanten der Bistumsleitung. Für die Katholische Militärseelsorge nahm der Leiter des Militärdekanats Mainz, Msgr. Rainer Schnettker aus Koblenz, an dem hochkarätig besetzten Gespräch teil.

Ausgewählte Aspekte der Friedensethik und Sicherheitspolitik sowie die Lage der katholischen Kirche in Deutschland waren Themen an diesem Abend. Gerade durch die jüngst erfolgten schrecklichen Anschläge auf deutsche Soldaten in Afghanistan interessierte sich der Bischof besonders für deren aktuelle Lage. In der lebhaften Diskussion wurde auch über das geringe Interesse seitens der Öffentlichkeit an den Auslandseinsätzen gesprochen. Nach Einschätzung des Kardinals wird in der Bevölkerung der Verlust von Menschenleben nicht mitgetragen. Dazu habe „das kostbare Gut“ der über sechzigjährigen Friedenszeit in Europa gesorgt, die zumal auch nach den Erfahrungen der deutschen Vergangenheit zu einer pazifistischen Grundeinstellung geführt habe. Hinzu komme eine hochgradige Priorisierung des persönlichen Wohls.

Generalmajor Diepenhorst unterstrich die segensreiche Arbeit der Militärseelsorge im In- und Ausland. Er bedankte sich für die gute und offene Gesprächsatmosphäre und bedauerte, dass er durch seine Pensionierung nun zum letzen Male an der Begegnung teilnehmen konnte.

Uwe Schmelzeis