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Trainingsprogramme für Ehepartner zur erfolgreichen Kommunikation

Foto: © Manfred Müller
Eine der grundlegenden Annahmen einer guten Partnerschaft beruht auf guter Kommunikation. Was leicht klingt, ist in der Praxis natürlich immer wieder schwer umzusetzen, besonders wenn jeder Partner leider und hoffentlich seinen eigenen Kopf hat und emotionale Ereiferungen aufkommen. Da bleibt gute Kommunikation, wie jeder aus Erfahrung weiß, oft auf der Strecke.

Gerade wichtige familiäre Themen, die schon durch die jeweilige Herkunft des Ehepartners geprägt sind, können schnell zu heiklen Themen werden. Oder neben Beruf, Haushalt, Freundeskreis, Kindern, Hausbau und Krankheiten bleibt nicht genug Muße, um die Urlaubsplanung für alle zufriedenstellend zu gestalten. So ergibt ein Wort das andere und plötzlich hängt der Haussegen schief.

In diesen Situationen wollen die Gesprächstrainings EPL und KEK - "Ein Partnerschaftliches Lernprogramm" und "Konstruktive Ehe und Kommunikation" - helfen. Ehepaare lernen sich darin so auszudrücken, dass das Gemeinte richtig beim Gegenüber ankommt, und lernen im Gegenzug so zuzuhören, dass man selbst besser versteht, was der andere meint.

Nach der Erkenntnis, dass es Meinungsverschiedenheiten, Missverständnisse und Probleme immer geben wird, sollen die Trainings helfen, diese besser auszutragen und so auch in verfahrenen Situationen und weit auseinandergehenden Meinungen Möglichkeiten zu eröffnen, friedlich miteinander zu kommunizieren, überhaupt einen Weg für Kompromisse und gegenseitiges Verständnis zu bahnen.

Der Vorteil der vom Institut für Kommunikationstherapie - eine Einrichtung der Erzdiözese München-Freising - entwickelten Kurse sind die einfachen Regeln. Die tatsächlichen Konfliktpunkte werden während der Trainings unter vier Augen besprochen. Spezielle Kursleiter unterstützen bei der Anwendung der neu erlernten Regeln. Im Mittelpunkt steht bei allen meist vier teilnehmenden Paaren das Paargespräch.

Studien haben die Kurse der letzten Jahre verfolgt und zwischenzeitlich gezeigt, dass auch nach Jahren noch von den Gesprächtrainings profitiert wird. Nicht geeignet sind die Kurse für Paare mit wirklich schwerwiegenden Konflikten oder kurz vor der Trennung stehenden Ehen.

Erweiternd gibt es das KEK-Training für Paare, die zudem die eigene Geschichte aufarbeiten wollen. Deshalb eignet sich dieser Kurs eher für Paare, die schon eine lange Partnerschaft gemeistert haben.

Schließlich wird durch solcherlei Angebote die Ehezufriedenheit erhöht und somit die Trennungsquote gesenkt. Erst kürzlich würdigte die Deutsche Bischofskonferenz EPL als Erfolg.

Weitere Informationen zu den Gesprächtrainings sind zu finden unter www.epl-kek.de, beim Herausgeber, der AKF (Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e. V.) unter www.akf-bonn.de oder zur Kursentwicklung beim Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie unter www.institutkom.de

Barbara Ogrinz