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Pink: Funhouse

Mit gewohnt trotzigem und frechem Ton meldet sich Pink zurück in der Musikwelt. In ihrem neuen, fünften Album "Funhouse" zeigt sie sich persönlicher und offenherziger denn je auf ihrem ganz persönlichen Jahrmarkt mit Höhen und Tiefen.

Bunt, ausgelassen und ein wenig überzogen springt Pink einem schon auf dem Cover auf einem Karussellpferd sitzend entgegen. Doch wer aufgrund des Titels und des Covers ein Album voller Spaß und Ausgelassenheit erwartet, der unterschätzt Pink.

Kaum liegt die Platte im Player schallt einem die erste Single-Auskopplung "So What" um die Ohren. Im bekannt rockigen Pink-Stil wird mit Achterbahn-Feeling mit der Trennung von ihrem Mann Carey Hart abgerechnet. Dies geschieht jedoch mit viel Ironie und einer gesunden Portion Sarkasmus. Song und auch Single-Auskopplung Nr. 2 "Sober" bringt eine bedeutungsvolle Nachdenklichkeit ins eigentlich so geschäftige Treiben des Jahrmarkts. Diese wird weitergeführt vom noch ruhigeren "I Don't Believe You", dass das Karussell scheinbar still stehen lässt, da Pink in ihrer Nachdenklichkeit vergessen hat es anzuschalten.

Mit "Please Don't Leave Me" bekommen wir eine neue Art Fahrgeschäft vorgeführt, ein sehr poppiger Song mit sehr viel OhrwurmCharakter.

Wie ein kleines, einsames, vergessenes Karussell kommt einem hingegen die gitarrenlastige Ballade "Crystal Ball" vor, in der Pinks Stimme wunderbar zur Geltung kommt.

Auffallend in den letzen Zügen ist "Ave Mary A", welches durchaus schon durch seinen Titel Aufmerksamkeit auf sich zieht, mit einem "Motherfucker" eingeleitet wird und in einem ganz und gar unkonventionellen Gospel endet.

Auf dem Album präsentiert uns die aus Amerika stammende Sängerin neue Facetten ihres aber bekannten - entweder geliebten oder gehassten - Stils.

Der Hörer darf teilhaben an der Achterbahnfahrt der Gefühle von Alicia Moore - und eine Fahrt mit dem Pink-Rollercoaster ist nicht nur einmalig und empfehlenswert, sondern auch bestimmt bei einer zweiten oder dritten Fahrt noch atemberaubend.

Theresia Büsch