17 
           

Orthodoxe Friedensethik: Konferenz in Bukarest

Patriarch Daniel beim Vortrag mit den Organisatoren(von rechts): Marian Simion (Boston Theological Institute) und PD Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (IThF, Hamburg)
Foto: © IThF / Justenhoven
Wenig hört man aus den orthodoxen Kirchen zu friedensethischen Fragen, obwohl diese Kirchen eine große friedenstheologische Tradition haben. Zum ersten Mal haben sich nun Theologen von zehn verschiedenen orthodoxen Kirchen versammelt, um eine orthodoxe Friedensethik zu entwickeln. Eingeladen hatte das Institut für Theologie und Frieden zusammen mit dem World Council of Churches in Genf vom 29. Juni bis 2. Juli 2009. Der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel hatte sein Konferenzzentrum in Bukarest zur Verfügung gestellt.

Orthodoxe Kirchen mit enger Anlehnung an Volk und Staat wie die russisch-, griechisch- oder auch armenisch-orthodoxe Kirche entwickeln nur sehr langsam eine eigenständige friedensethische Position gerade gegenüber dem eigenen Staat. Minderheitenkirchen wie die koptische Kirche in Ägypten, die syrisch-orthodoxe Kirche oder die orthodoxe Kirche in Indien haben eine große Vorsicht entwickelt, sich zu politischen Fragen zu äußern. Die größten Reformbewegungen zeigen sich in der orthodoxen Diaspora in USA und Europa.

Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven