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Mehr Kinder wagenInitiative des Familienbundes zur Bundestagswahl am 27. September | Foto: © Familienbund der Katholiken | Mit Blick auf die Bundestagswahl im September 2009 hat der Familienbund der Katholiken die Initiative "MehrKinderwagen" gestartet.
Die Assoziation zum Kinderwagen sagt schon viel aus, denn gerade die Zahl der Kinderwagen auf den Bürgersteigen geht zunehmend deutlich zurück.
Dies liegt freilich auch an familienpolitischen Defiziten. Der Familienbund ist bekannt für seine klaren Statements und politischen Forderungen. Die Politik soll mehr für Kinder wagen, daher lautet der Untertitel auch: "Staat frei für eine Politik, die Familien Zukunft sichert."
Damit greift der Familienbund einmal wieder die Differenz zwischen Werten und Realitäten auf – von Seiten der Politik wird der ideelle Wert von Kindern hochgehalten, gleichzeitig aber nichts zur Veränderungen der Strukturen beigetragen, die Familien mit Kindern das Leben tatsächlich erleichtern würden.
So bedeutet das Elterngeld beispielsweise gerade für die Eltern mit niedrigem Einkommen eine Verschlechterung gegenüber dem alten Bundeserziehungsgeld und Frauen, die Kinder kurz hintereinander bekommen, erhalten zum zweiten Kind oft nur noch den Mindestsatz. Insofern ist es in der Zeit von Finanz- und Arbeitsmarktkrise nicht mehr weit her mit der „Wahlfreiheit“ von Müttern und Vätern.
Deshalb fordert der Familienbund die Einführung einer finanziellen Anschlussleistung an das Elterngeld, das nach einem Jahr ausläuft. 300 Euro im Monat sollen es im zweiten und dritten Lebensjahr des Kindes sein. Dieselbe Höhe fordert der Verband im Übrigen auch als Kindergeld: 300 Euro pro Kind.
Insgesamt will der Familienbund fünf zentrale familienpolitische Forderungen im Rahmen seiner Initiative aufgreifen: Mehr Kindergeld, eine Anschlussleistung an das Elterngeld, den Ausbau der Betreuungsplätze, eine neue, familienorientierte Unternehmenskultur - und Kampf gegen die Kinderarmut.
Bis zum Wahltermin am 27. September kann nun im Internet www.mehrkinderwagen.de oder postalisch über die fünf zentralen Forderungen des Familienbundes abgestimmt werden.
Jede der Forderungen ist dringlich, betrachtet man Elternschaft heute. Nicht oft genug kann betont werden, dass jedes sechste Kind ein Armutsproblem hat, so die Caritas. Immer mehr Eltern können sich ihre Kinder im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr leisten. Armut ist längst und zunehmend kein Einzelschicksal mehr.
Es ist durchaus sinnvoll, den Familienbund und konkret die Abstimmung mit seiner Stimme, seiner aktiven Teilnahme zu unterstützen. Die Erhöhung des Kindergeldes beispielsweise zu Beginn des Jahres hatte mit als Grundlage und Diskussionsanstoß den Existenzminimumsbericht des Familienbundes. So kann man mit seiner Stimme bestenfalls auch hier tatsächlich Politik mitgestalten. Das Ergebnis der Umfrage soll der Bundesregierung nach der Wahl übergeben werden.
www.mehrkinderwagen.de
Wahlzettel in der Bundesgeschäftsstelle des Familienbundes Tel.: (030) 32 67 56-0
Barbara Ogrinz
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