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„Den Toten unserer Bundeswehr - Für Frieden Recht und Freiheit“

Militärbischöfe bei der Einweihung des Ehrenmals

Militärbischöfe Dr. Mixa (links) und Dr. Dutzmann während der Andacht vor dem Ehrenmal im Bendlerblock
Foto: © KMBA / Eggen
Auf dem Gelände des Bendlerblocks, dem 2. Dienstsitz des Bundesministers der Verteidigung, wurde nach knapp einjähriger Bauzeit das Ehrenmal der Bundeswehr feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Den Festakt, zu dem sich Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler und alle weiteren Repräsentanten der Verfassungsorgane, ehemalige Verteidigungsminister und Staatssekretäre, Soldatinnen und Soldaten, befreundete Streitkräfte sowie weitere Repräsentanten aus Kirchen, Politik und Öffentlicher Verwaltung einfanden, eröffneten mit einer Andacht der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, und der Evangelische Militärbischof, Dr. Martin Dutzmann.

Bei der Begrüßung erinnerte Militärbischof Mixa mit Blick auf das Ehrenmal an das Engagement der Militärseelsorge. Mixa wörtlich dazu: „Zugleich ist dieses Ehrenmal ein Zeichen öffentlicher Trauer.“ Und weiter: „Wir Militärseelsorger wissen um die Trauer der Zurückgebliebenen. Seit Bestehen der Bundeswehr begleiten wir die Soldatinnen und Soldaten zu Hause und im Einsatz und stehen ihnen und ihren Angehörigen bei in den Zeiten der Trauer und scheinbarer Trostlosigkeit, wenn Kameraden und Mitarbeiter ums Leben gekommen sind. Wir wissen um die existenziellen Ängste in den Familien, wenn Angehörige im Einsatz sind, und bieten ihnen Hilfe und Unterstützung an.“

Die Ansprache des Evangelischen Militärbischofs Dutzmann nahm Bezug auf ein Sprichwort aus der Bibel im 1. Buch Samuel „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ Dutzmann fügte hinzu: „Mehr sieht er nicht.“ Zum Ende der Andacht beteten die Militärbischöfe aus Psalm 40 sowie Fürbitten und gemeinsam mit den Festgästen das „Vater unser“.

In der anschließenden Begrüßung durch den Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, in der er darauf hinwies, dass mit der Einweihung des Ehrenmals in der Geschichte der Bundeswehr „ein neues Kapitel“ aufgeschlagen werde, dankte er u. a. der katholischen und evangelischen Militärseelsorge und betonte: „In der Bundeswehr von heute, die von den Anforderungen der Einsätze geprägt wird, ist Militärseelsorge wichtiger denn je.“

Die Gefühle der Trauer bei den Familien, den Angehörigen, Freunden und Partnern beschrieb Klaus-Dieter Diebel in seiner Rede. „Hinter jedem Namen steht ein Mensch – meistens ein sehr junger“, sagte der Vater eines Soldaten, der 2007 in Afghanistan getötet wurde. An die Politik gewandt forderte er dazu auf, eine klare Sprache zu wählen und alle Dinge beim Namen zu nennen. „Wir können es ertragen, wenn man die realen Umstände beim Namen nennt“, sagte Diebel.

Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler dankte in seiner Ansprache dem Bundesminister der Verteidigung dafür, dass er „die Initiative zur Errichtung dieses Ehrenmals“ ergriffen habe. Gleichzeitig betonte er, dass das Ehrenmal der Bundeswehr „keine falsche Heldenverehrung“ betreibe. Mit Blick auf die Einsätze der Bundeswehr, ihre Ausrüstung und die Ziele und Fristen hob der Bundespräsident wörtlich hervor: „Ich wünsche mir darüber eine öffentliche Debatte, die aber zugleich geprägt ist von Anteilnahme und Respekt, von Sorge und Anerkennung für die Bundeswehr und ihren Dienst.“

Nach Enthüllung der Inschrift und der Kranzniederlegung in der Cella des Ehrenmals endete der Festakt mit der Nationalhymne, die durch das Stabsmusikkorps der Bundeswehr unter der Leitung von Oberstleutnant Volker Wörrlein angestimmt wurde.

Josef König