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Militärseelsorge an der Ostsee - ohne Ökumene geht es nichtGelöbnisgottesdienst in Stralsund und Pfarrgemeinderats-Arbeit in Rostock | Die mächtige Nikolaikirche, das
Rathaus mit seinem Backsteingiebel
und der Alte Markt davor
gehören eng zusammen.
Fotos (4) : © Kompass / Volpers | Viermal im Jahr veranstaltet die Marinetechnikschule in Kramerhof-Parow, direkt am Strelasund gegenüber der Insel Rügen gelegen, ein Feierliches Gelöbnis für ihre quartalsweise eingezogenen Rekruten. Der Ort wechselt reihum zwischen der modernen Strelasund-Kaserne, wenige Kilometer nördlich von Stralsund, und den verschiedenen öffentlichen Plätzen im historischen Kern der alten Hanse- und Marinestadt.
Auch die Gottesdienste, zu denen das Evangelische und Katholische Militärpfarramt Kramerhof in diesem Zusammenhang einladen, finden in unterschiedlichen Kirchen statt. In diesem Frühherbst waren der Alte Markt vor dem historischen Backstein-Rathaus und die unmittelbar angrenzende (evangelische) Nikolaikirche die „Austragungsorte“.
| Pastoralreferent und Diakon
Karsten Erdmann predigt von der
Kanzel aus. | Und obwohl die Jahreszeit einen lauen Abend erwarten ließ, führten Regenschauer und ein frischer Ostsee-Wind dazu, dass die Soldaten, Angehörigen und Ehrengäste, die eineinhalb Stunden vor dem eigentlichen Gelöbnis in die zentrale Kirche gekommen waren, sich zwischen ihren wuchtigen Mauern besser aufgehoben fühlten als ab 21 Uhr auf dem regennassen und zugigen Marktplatz.
Im Gelöbnisgottesdienst wurde mit Begleitung durch den (katholischen) Organisten gesungen, der Psalm 103 im Wechsel gesprochen, Texte und Gebete vorgetragen von Pastoralreferent Karsten Erdmann sowie vom Evangelischen Militärpfarrer Erich Voigt, seinem Pfarrhelfer Sven Groth und einem Marinesoldaten. Von der Kanzel legte Diakon Erdmann außerdem das Evangelium von der Heilung eines Gelähmten aus und deutete es im Zusammenhang mit der aktuellen Situation der jungen Soldaten unmittelbar vor Eid und Gelöbnis.
| Pfarrgemeinderats-Sitzung im
Mehrzweckraum des Militärpfarramts
Rostock: der Vorsitzende,
Fregattenkapitän Heßling,
Flottillenarzt Dr. Kuhri, Oberstabsarzt
(w) Traue und Pfarrhelfer
Schulz (von links) | Feierliches Gelöbnis
Bei der militärischen Feier konnte der Kommandeur der Marinetechnikschule, Kapitän zur See Hans Griemens, unter anderen die Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Renate Holznagel, Repräsentanten von Stadt und Landkreis, zahlreiche Vertreter militärischer Dienststellen und nicht zuletzt den Kommandeur des Wehrbereichskommandos I Küste, Konteradmiral Jens-Volker Kronisch, begrüßen, der auch die Gelöbnisrede hielt. Umrahmt wurde das öffentliche Gelöbnis, das trotz des ungemütlichen Wetters regen Zuspruch durch Angehörige der Soldaten und Bürger erhielt, von Fackelträgern und dem Wehrbereichs-Musikkorps.
Traditionelle Marine-Standorte: Von Stralsund nach Rostock
Während das Katholische Militärpfarramt Kramerhof bei Stralsund zwar nicht mit einem eigenen Priester, aber mit dem Pastoralreferenten und Diakon Karsten Erdmann besetzt ist, wartet das Katholische Militärpfarramt Rostock schon einige Zeit auf einen neuen Militärpfarrer. So kommt zu den Gottesdiensten, Veranstaltungen und der Pfarrgemeinderats-Sitzung der Vakanzvertreter Militärpfarrer Roman Johannsen aus Hagenow, südwestlich von Schwerin.
| Aus den Fenstern des Katholischen
Militärpfarramts fällt der Blick
auf den Marine-Stützpunkt „Hohe
Düne“ in Rostock-Warnemünde. | Ein gutes Beispiel für die großen Entfernungen, die die Mitarbeiter hier fast täglich zurücklegen müssen - wegen der dünnen Besiedlung, der Diasporasituation und nicht zuletzt auch wegen des spürbaren Priestermangels.
Aber davon lässt sich der noch junge und kleine, aber aktive Pfarrgemeinderat in Rostock-Warnemünde/ Hohe Düne nicht bremsen. Gerade als „Spezialisten“ in Sachen ökumenischer Zusammenarbeit und Überwindung von Schwierigkeiten, konnten seine Mitglieder während der „Woche der Begegnung“ in Hamburg (endlich mal halbwegs in der Nähe!) von ihren Erfahrungen berichten. Und wenn auch Rostock für die Bundesmarine nicht mehr die Bedeutung wie früher als Hauptstützpunkt der Volksmarine hat, so finden sich gerade aus dem Fach-Sanitäts-Zentrum Rostock katholische Laien, die zusammen mit Pfarrhelfer Reinhard Schulz und den Seelsorgern aus der "entfernten Nachbarschaft" die Fahne der Katholischen Militärseelsorge hoch und in den Mecklenburger Wind halten.
Jörg Volpers
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