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Jugendliche Kreuzworte

Ökumenischer Jugendkreuzweg 2010 zeigt Bilder aus dem Leben junger Menschen und ihre Deutungen der Worte Jesu am Kreuz

Fotos (2) © Jugendhaus Düsseldorf
Unter dem Titel „Kreuzworte“ geht der Ökumenische Kreuzweg der Jugend in seinem 52. Jahr neue Wege. Traditionell am Freitag vor Palmsonntag, in diesem Jahr am 26. März, werden ihn bundesweit wieder rund 60.000 junge Christinnen und Christen beten. Dabei rufen die Träger im Jahr des 2. Ökumenischen Kirchentages dazu auf, ein Zeichen für ein lebendiges ökumenisches Miteinander zu setzen. Das Materialpaket ist jetzt erschienen. Texte, Bilder und Infos gibt es ab sofort unter www.jugendkreuzweg-online.de.

Der Jugendkreuzweg überrascht mit ungewöhnlichen Motiven; klassische Kreuzwegstationen sucht man vergebens. Über die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz wollen die Träger einen Zugang zu den Ereignissen rund um Tod und Auferstehung Jesu Christi schaffen. Illustriert werden sie mit Fotos des Kölner Künstlers Bernd Arnold. Die Bilder entstanden im Vorfeld des katholischen Weltjugendtages 2005 in Köln, wo junge Menschen den Leidensweg Christi nachgespielt hatten. Sie wirken so lebendig und spannungsreich wie das Leben junger Menschen. Der Blick aufs Kreuz sei kein Blick zurück, sondern immer ein Schauen aufs eigene Leben, betonen die Träger der Aktion.

Neu ist auch das Mitwirken eines weiteren Akteurs: Der Kreuzweg entstand erstmals in Zusammenarbeit mit der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé und ihren jungen Gästen. Sie haben Jesu Kreuzworte für ihr eigenes Leben gedeutet und so die Grundlage für die Texte geschaffen. Darüber hinaus steht Taizé für das Zusammenleben unterschiedlicher Konfessionen. Junge Menschen können dort erfahren, dass die Sehnsucht nach Gott keine Grenzen kennt; sie tauschen sich über ihren Glauben aus und erleben Einheit im Gebet.

Genau das will auch der Jugendkreuzweg: junge Menschen im Glauben stärken und Grenzen überwinden. Grenzen zwischen Konfessionen, zwischen Pfarreien und Kirchengemeinden, zwischen Generationen und Ländern. Erstmals ist er deswegen zweisprachig erschienen: auf Deutsch und Französisch. Zum ersten Mal gibt es auch eine weitere Plakatserie: Bilder aus einem Fotowettbewerb für junge Menschen bilden die Rückseiten der Poster.

Bilder, Texte, Gebete, Lieder, Arbeitshilfen, viele weiterführende Materialien, einen Ideenaustausch für die Gestaltung vor Ort und eine Übersicht, welche Gemeinden den Kreuzweg beten: All das bietet die Homepage www.jugendkreuzweg-online.de.

Bereits 1958 begann der Jugendkreuzweg als „Gebetsbrücke“ zwischen jungen katholischen Christinnen und Christen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR; seit 1972 wird er ökumenisch gebetet. Mit jährlich knapp 60.000 Teilnehmenden gehört er heute zu den größten ökumenischen Jugendaktionen. Die Initiative findet wachsende Beachtung in den Niederlanden, Österreich und den deutschsprachigen Teilen von Luxemburg, Belgien und der Schweiz. Träger sind die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej), die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Michael Kreuzfelder